Mittwoch, 22. Oktober 2014

Werkstattmöbel: Einfache Konstruktion

In Foren stolpert man häufig über Fragen zum Bau von einfachen Werkstattmöbeln. Zweckmäßig, stabil und preiswert herzustellen sollen diese Möbel sein. Ich hab nun schon einige solche Möbel für mich und im frühen Sommer auch eins für einen Bekannten gebaut. Es sollte ein gemeinschaftlicher Bau werden, aber es war sehr schwierig unsere Freizeit zu synchronisieren. Beim Zusammen- und Aufbau waren wir aber beide im Einsatz.

Die Konstruktion ist komplett aus Pappelsperrholz. Die Schrankseiten und Traversen jeweils in 18mm genau wie die Schubkästenseiten. Nur die Schubkästenböden sind aus 10mm Pappelsperrholz und die Tischplatten aus 19mm MDF. Es kommen wieder einmal Rollenüberauszüge zum Einsatz.


Hier noch zur Veranschaulichung eine Explosions-Zeichnung eines Schrankelementes:


Alle Teile sind verschraubt mit Pocketholes und Lamellos zur einfacheren Ausrichtung. Die Schubkästenteile sind zusätzlich verleimt.

Im folgenden Video sind die Arbeitsschritte aufgezeigt. Die Konstruktion ist einfach, leicht, preiswert (Materialwert komplett etwa 600€) und doch ausreichend stabil.


Sonntag, 5. Oktober 2014

Werkstatt Vorstellung - "Holzwerken" Artikel

Die Zeitschrift "Holzwerken" hat mich im Frühjahr gefragt ob ich Lust hätte den ein oder anderen Artikel zu schreiben. Schnell waren wir uns einig über das erste Thema, das, wie könnte es anders sein, sich um meine Werkstatt dreht. Ich habe wohl bis jetzt hier im Blog viele Umbauten und Verbesserungen dokumentiert, aber es gab nie einen Post der das Gesamtkonzept umreisst. Das konnte ich jetzt nachholen und in der Holzwerken Nr 49 erscheint der entsprechende Artikel. Zu diesem Artikel gibt es auch ein Begleitvideo das auf der "Holzwerken" Seite oder im "Holzwerken" Youtube Kanal bereits zu sehen ist:



Donnerstag, 12. Juni 2014

Zwischenbilanz nach 4 Jahren

Es war ein durchwachsenes Jahr! Seit der letzten Zwischenbilanz gab es mehrere Videos, der Maniküretisch wurde fertig (hat aber noch immer keine Absaugung), ein weiterer und letzter Werkstattschrank wurde gebaut, die Werkstattwände sind weiss gestrichen und eine sonnenbrandfördernde Beleuchtung installiert. Im Oktober ging es los mit dem Meisterbrief und dann wurde es hier ruhiger. Seit März läuft meine IT-Firma in die ich momentan nur etwa 1/5 meiner beruflichen Arbeitszeit investiere. Im März gab es dann 3 Tage Messe: Holzhandwerk 2014. Danach kam noch ein "schneller" Schreibtisch und ein noch "schnellerer" Werkstattschrank für einen Bekannten. Die Doku dazu schiebe ich noch nach ... versprochen!

Ich geniesse immer noch jeden freie Stunde in der Werkstatt. Wenn aber die nächsten Meisterkurse anfangen, bleibt nicht mehr viel Freizeit. Von Oktober bis April heisst es dann wieder Schulbank drücken an zwei Abenden pro Woche.

Bis dahin bleibt glücklicherweise noch Zeit die ich zwischen Werkstatt und Büroarbeit versuche aufzuteilen, oder zu kombinieren :-). Ein paar Ideen habe ich noch ... meine Frau allerdings auch und ich komme wohl nicht dran vorbei, nach einem sehr werkstattlastigen Jahr, wieder ein "richtiges" Möbelprojekt anzugehen. Die Einzelteile der wegrationalisierten Hausbar schreien förmlich danach in Form einer Kommode endlich Ruhe zu finden.

Ein Bekannter hat mir ein potentiell gefährliches Angebot gemacht: Er hat eine ungenutzte Drechselbank die er mir schenken möchte. Anscheinend ist Drechseln der Todfeind des Schreinerns. Böse Zungen behaupten, dass man es nicht mehr lassen kann wenn man damit anfängt. Ich hab hier und da mal gedrechselt und muss zugeben, dass es Spaß macht, aber nicht soviel wie Schreinern. Ich denke, dass ich das Angebot annehme, nur passt die Drechselbank überhaupt nicht in mein Werkstattkonzept. Aber auch dazu wird sich sicher eine Lösung finden.

Während ich diese Zeilen schreibe, fällt mir ein, dass ich im vergangenen Jahr keine weiteren Maschinen oder Werkzeuge zugekauft habe. Das deute ich als gutes Zeichen, zumal mir bei den vergangenen Projekten nichts gefehlt hat. Die einzige Maschine die mich noch interessieren könnte wäre der Linearschleifer von Festool. Die Maschine leistet sicher gute Dienste beim Schleifen von Profilen und Abplattungen.

Im vergangenen Jahr gab es einige neue deutschsprachige Holzwerker-Blogs zu entdecken. Die Szene scheint sich ja gut zu entwickeln. Von Foren halte ich mich aber immer mehr weg. Es ist dort eine unangenehme Entwicklung festzustellen und viele Threads laufen bereits nach ein paar Beiträgen am Thema vorbei und es entstehen unnötige und anstrengende Diskussionen. Schade!

Ich habe einen Versuch mit Google-Werbung auf meinem Blog gestartet. Es dümpelt so vor sich hin, stört aber auch kaum. Von Sponsoring oder fest geschalteter Werbung nehme ich aber Abstand. Es ist mir zu verbindlich und ich möchte meine Neutralität nicht missen. Meine Leser sollen die Sicherheit haben und behalten, dass meine Meinung zu Werkzeugen, Maschinen und Arbeitsweisen objektiv sind. Einige, vorher interessante, Blogs aus Übersee sind in kurzer Zeit leider durch genau diese Art Werbung total verramscht. Auch schade!

Holzwerken als Hobby ist toll! Auf, dass es noch viele infiziert!

Gut Holz!

Montag, 12. Mai 2014

Schreinermeister für Quereinsteiger: Erstes Examen ... geschafft!

Heute kam das Schreiben der Handwerkerkammer und weil die Geschichte ja hier in Big-Brother Manier abläuft, geht das Resultat direkt, live und in Farbe an euch: GESCHAFFT! Somit wäre 1/4 der Saga "Schreinermeister" abgeschlossen. Ab Oktober geht es weiter mit der Fachkunde und lustigerweise habe ich das anscheinend durchzukauende Begleitwerk  für dieses Fach bereits vor einiger Zeit als Nachttischlektüre verspeist. Mal schauen ob es was hilft:

Heute hatte ich auch noch ein interessantes Gespräch mit einem sehr netten Herrn und es wird wieder sehr spannend. Verraten möchte ich zur Zeit noch nichts, ausser dass es schon wieder sehr wohl mit Holzwerkeln zu tun hat ... :-)

Sonntag, 11. Mai 2014

Werkstattschrank: Teil 5

Das hat ja ewig gedauert! Der Schrank ist endlich fertig und auch schon teilweise eingeräumt. Die Arbeitsplatte ist aus Multiplex mit Ahornfurnier, fein geschliffen und geölt, genau wie die Fronten der Schubkästen.
Hier noch ein Bild mit teilweise geöffneten Schubkästen und herausgezogenen Ablagen.
Die Tormek hat jetzt auch wieder einen Platz in der Werkstatt, nur fehlt noch eine Wanne unter der Maschine, weil beim Schleifen doch ziemlich viel Wasser daneben geht. Es wäre doch zu schade für den schönen Schrank.

Die großen Arbeiten des Werkstattkonzepts sind jetzt abgeschlossen und ich kann die nächsten Projekte planen. Links oben in den Bildern geistern noch immer die Einzelteile der wegrationalisierten Hausbar herum. Daraus soll in nächster Zukunft eine Kommode werden, passend zum Schmuckschrank. Das wird dann ein Projekt mit reverse Engineering, weil ich wenn möglich die Teile 1:1 verwenden möchte.

Zuerst kommt aber noch ein Hauruck-Projekt. Ein Bekannter, den ich wohl infiziert habe, möchte einen Kellerraum zur Gelegenheitswerkstatt umbauen und braucht dafür einen Schrank über die ganze Längsseite. Wir haben uns darauf geeignet, dass er mit anpackt und wir den Schrank gemeinsam bauen. Es wird ganz grob etwa so aussehen:
Als Kompromiss zwischen Kosten, leichter Verarbeitung und Gewicht (die Teile müssen mehrmals transportiert werden) haben wir uns auf einen Mix von Pappelsperrholz (10mm, 15mm und 18mm) und 19mm MDF geeinigt. Ich habe die Stückliste etwas optimiert und dem Holzhändler geschickt der den kompletten Zuschnitt übernimmt (insgesamt sind es 96 Teile). Alle Teile werden gedübelt und mittels Pocketholes verschraubt. Oberflächenbehandlung ist meinerseits keine vorgesehen. Falls Interesse besteht, kann ich das Projekt ein wenig dokumentieren, es ist allerdings dem Werkstattschrank recht ähnlich. Der Termin für den Aufbau ist auf Ende Mai vereinbart, also weniger als 3 Wochen.

Donnerstag, 10. April 2014

Feierabendprojekt: (Schreib-)Tisch

Naja, an einem Feierabend kann der Tisch wohl gebaut werden, aber der Feierabend wird lang oder muss früh anfangen. Ich habe die Oberflächenbehandlung auf den Folgetag vertagt.

Hintergrund: Ich musste meinen bisherigen provisorischen Arbeitsplatz in unserem Gästezimmer räumen ... weil Gäste kommen. Den Tisch, der mir im Gästezimmer bis jetzt, als Schreibtisch gedient hat konnte/durfte ich nicht mitnehmen also brauchte ich einen neuen Tisch. Kaufen kommt nicht in Frage, zuviel Restholz lag noch in der Werkstatt herum. Eine 1200mm x 600mm große 24mm dicke Multiplexplatte sollte die Tischplatte werden. Von daher waren, neben der Standardhöhe für Büromöbel von 750mm, alle Maße gegeben. Ein etwas über 2m langes und 280mm breites Multiplexbrett von 15mm Dicke lag auch noch rum. Schnell überschlagen sollte das reichen für 4 winkelförmige Tischfüße sowie zwei seitliche Zargen von etwa 140mm Höhe. Zuerst habe ich zwei Stücke von 750mm - 24mm = 726mm vom MPX-Brett abgelängt.
Für eine maximale Materialausbeute habe ich dann jedes dieser Stücke auf der FKS der Länge nach mittig aufgeteilt und dann diese Stücke wiederum mit, auf 45° schräg gestelltem Sägeblatt, längs geteilt. Heraus kommen 8 Streifen MPX mit jeweils einer schrägen Kante.

Diese werden sofort mit der Klebebandmethode verleimt. Ich benutze bei solch leichten Teilen ganz einfaches Malerband. Das hält genug aus und lässt sich leicht abziehen.
Wegstellen und weiterarbeiten an den Zargen und der Tischplatte.
Ich brauchte noch eine vordere und hintere Zarge. Vorne sollte die Zarge nur angedeutet und nicht zu hoch werden, damit man auch mal bequem die Beine im Sitzen übereinanderschlagen kann. Es fand sich schnell ein anderes Reststück MPX, welches sowohl die vordere wie auch die hintere Zarge hergab. Von der Materialstärke total überdimensioniert, aber was soll's: Hauptsache weg!
Alle freien Kanten bekommen eine Abrundung, ... mit dem Fräser der gerade in der Oberfräse war.
Danach werden alle Teile geschliffen. Bei MPX reicht es einmal mit 120er und dann mit 180er Körnung zu schleifen. Alle Kanten werden mit dem Rotex mit Interfacepad und 180er Schleifpapier verschliffen. Schon geht es an den Zusammenbau. Dazu wird geschraubt was der Akku hergibt! Alle Schraubenlöcher werden vorgebohrt und gesenkt. Eine Zwinge hält die Teile am Platz.
Die Tischplatte wird mit ein paar Winkeln montiert. Damit die Schrauben die Tischplatte schön beiziehen unterlege ich beim Einschrauben der Winkel in die Zargen eine Scheibe (oder sonst was etwa 1-2mm Dickes). Die Winkel springen gegenüber der Zargenoberkante etwas zurück und die Tischplatte liegt später satt auf dem Tischgestell auf wenn sie verschraubt wird.
Am folgenden Abend geht es an die Oberflächenbehandlung. Auch hier betreibe ich Resteverwertung und benutze ein Hartwachs-Öl was noch rumstand.

Am Tag darauf geht das Tischgestell und die Tischplatte auf getrennten Wegen zu ihrem Bestimmungsort wo sie dann miteinander verschraubt werden. Hier sind noch zwei Bilder vom fertigen Tisch.




Dienstag, 8. April 2014

Schreinermeister für Quereinsteiger: Erstes Examen

Heute war das erste Examen im Themenbereich Fachrechnen. Vorbereitet habe ich mich nicht, in den Abendkursen war ich aber durchaus bei der Sache. Es sollte gereicht haben, aber das Resultat kommt erst in 6 Wochen. Für die 2 Teile, Fachrechnen und Kalkulation, hatten wir jeweils 2 Stunden Zeit. Insgesamt also 4 Stunden auf einem recht unbequemen Stuhl vor einem viel zu niedrigen Pult hocken und versuchen konzentriert zu bleiben. Ich bin es eher gewohnt nach Belieben Kaffeepausen einzulegen aber damit war auch nix! Nach dem Examen wurden natürlich Ergebnisse verglichen und wie könnte es als Geschäftsmann anders sein: Mein Möbel war das Teuerste ;-).

Jetzt ist aber erst einmal 6 Monate Pause und die werde ich genüsslich nutzen um wieder mehr Zeit in der Werkstatt zu verbringen. Der Ausstieg aus dem Geschäft hat auch schon begonnen. Dort verbringe ich seit 1ten April nur noch 4 Tage die Woche. Ein bis zwei Tage die Woche beansprucht meine neue IT-Dienstleistungs-Firma und somit komme ich jetzt wieder in etwas menschlichere Wochen-Arbeitszeiten.

Der Werkstattschrank bekommt noch eine Arbeitsplatte und dann kommt noch ein abschließender Beitrag über das abgeschlossene Werkstatt-Konzept.

In einem der nächsten Beiträge gibt es etwas ganz Neues und für mich recht Ungewöhnliches, nämlich ein schnelles Projekt! Ein Büro(-Tisch) der an einem Feierabend machbar ist und "brauchbar" ausschaut (meinte jedenfalls meine Frau, die es nicht recht glauben konnte, dass ich auch mal schnell arbeiten kann).

Bis gleich ...

Montag, 31. März 2014

Werkstattschrank: Teil 4

Das Ding will einfach nicht fertig werden, aber beflügelt von den Eindrücken der Holzhandwerk 2014 habe ich mich reingekniet und die Schubkästen im Akkord gefertigt. Dabei habe ich ganz kurzfristig den Plan geändert und entschieden die Böden einzufälzen. Dabei kam der gute alte Frästisch wieder zum Einsatz, diesmal mit einer improvisierten Andruckfeder aus einer langen keilförmigen Leiste.
Der kleine Falzfräser leistet gute Arbeit. Alle Fälze werden durchgefräst, auch an den Seitenteilen. Dadurch entsteht zwar vorne und hinten eine Lücke, die aber von der aufgedoppelten Schubladenfront später verdeckt wird. Hinten sieht's eh keiner.
 Zwingen "en masse", über den Tag verteilt verleimte und geschliffene Schubkästen ...
 ... können am Abend montiert werden und lassen den gewonnenen Stauraum erahnen.

Ein nicht ganz ernst zu nehmender Messebericht

Es wird wohl viele ernste Berichte über die Holzhandwerk 2014 geben, also kriegt Ihr hier den etwas anderen Überblick. Mich interessierte vor Allem die Software-Halle, aber das erspar ich Euch. Es gab aber zwischen all den tollen Maschinen und Werkzeugen auch Kurioses und nicht Alltägliches zu sehen.

Was hat sich Martin wohl dabei gedacht als sie diese T75 pink lackiert haben. Hat die Farbe etwa Signalwirkung, ist es eine Hervorhebung des Geschlechtes des Dingwortes "Säge" oder soll die Farbe etwa Berührungsängste nehmen? Jedenfalls wurde diese top ausgestattete Säge viel bestaunt und somit hat die gewagte Lackierung wenigstens diesen Zweck hervorragend erfüllt.


Für den Hobbykeller von der Größe her geeignet ist diese vertikale CNC-Fräse von Robland. Der Preis dürfte aber jede weitere Werkzeuganschaffung des Hobbyschreiners um Jahre verzögern.


Eine durchdachte Kantenschleifmaschine die in der Pause durchaus als stilvolle Theke missbraucht werden kann.


Ein Fahrrad auf einer Messe für Holz, kann und darf nicht aus Stahl sein.


Da stand ein Pferd auf'm Flur! Wenn mein Italienisch mich nicht ganz im Stich liess, dann stand auf dem Schild, dass das Pferd als Symbol für den immer schaffenden Italiener steht.


Eins muss man den Jungs aus Italien lassen: Sie waren sehr präsent und einen so schönen Schriftzug wie der auf dieser SCM aus der "l'Invincibile" Reihe habe ich noch nie zuvor gesehen. Man könnte fast erwarten beim Einschalten der Maschine eine Symphonie aus acht Zylindern zu hören.


Ach ja und gebürstet wurde auch sehr viel auf der Messe. Ob Flächen, Kanten oder Profile, an allen Ecken standen Bürstmaschinen.


Für richtig dickes Zeug gibts dann noch diese Bandsäge mit Schiebeschlitten.


Eine richtig dicke Spänepresse mit Blick auf die Innereien gab es hier:



Die Messehallen selbst hatten auch einige schöne Anblicke zu bieten.


Diese Finiermaschine fand ich toll, den Kommentar eines Zuschauers, nach der Begutachtung eines gerade durchgeschobenen Brettes, aber noch toller: "Des isch ja so glatt, doa hällt jo koa Lack mehr drauff"!
 

Der Holzwerken-Stand war ein permanenter Publikumsmagnet und bot Vorführungen von Guido Henn und Heiko Rech.


Als Kontrast zu den Türmen aus Systainern mit grünen Laschen gab es diesen Anblick bei Fein.


Eine faszinierende Maschine war diese, bei der im 90° zueinander stehende und ziehend schneidende Messer, Kerben in Leisten stemmen für Rahmenverbindungen. Die erzielte Oberflächengüte an den Schnittstellen war beeindruckend.


Das hier kommt dabei heraus wenn man ...


... so eine Kugel aus Nassholz drechselt.


Alles in Allem war die Nürnberger Holzhandwerk ein Erlebnis und nachdem ich mich ans Fränkische gewöhnt hatte, auch durchaus informativ und ich kann nur Jedem empfehlen sich die nächste Messe 2016 anzusehen!

Sonntag, 9. März 2014

Dies und das ... Lebenszeichen

Werkstattschrank

Wie zu erwarten waren die letzten Wochen sehr anstrengend. Den Ausgleich in der Werkstatt konnte ich mir nur noch sporadisch genehmigen. Das Resultat sind fertig verleimte Frontenrohlinge für den Werkstattschrank.
Dies ist übrigens meine mittlerweile erprobte Methode um solche Teile zwischenzulagern. Einfach hochkant hinstellen und nichts verzieht sich. Die Schubkästen werden wieder aus Pappelsperrholz gebaut nach der gleichen Methode wie schon die Schubkästen des MFT/3-Unterschranks und des Maniküretisches. Ich habe gleich zugeschlagen beim Holzhändler und 3 ganze Platten besorgt in 8, 10 und 12mm Dicke. Da ich solche Platten weder in meiner kleinen Werkstatt lagern, noch zuschneiden kann, liess ich sie gleich beim Holzhändler vierteln. Diese Teile sind in einem Auto leicht zu transportieren und ich kann sie ohne Probleme hinter dem MFT/3 lagern.

Meisterbrief

Es geht in den Endspurt des ersten Teiles, dem Fachrechnen. In drei Wochen ist Examen und dann sind sechs Monate keine Kurse und somit zwei Abende pro Woche wieder frei für mehr Holzwerkeln oder je nach Bedarf für ...

Die neue Firma

Wie schon angekündigt mache ich mich selbstständig in meinem eigentlichen Beruf. Meine IT-Dienstleistungsfirma besteht seit letztem Donnerstag ganz offiziell. Es sind noch ein paar Sachen zu regeln mit den Behörden und dann kann ich loslegen. Zwischenzeitlich habe ich noch am Konzept gefeilt und eigentlich bin ich ganz zuversichtlich, dass es klappen wird. Wie schnell ich meine berufliche Tätigkeit vom jetzigen Geschäft in die neue Firma verlagern werde hängt ab von der Zahl der Kunden die sich finden.

Fazit

Mehrgleisig fahren ist auf Dauer sicher nicht machbar, kurzzeitig aber möglich. Es ist, wie so oft, alles eine Sache der Planung und Organisation und der Einbindung des familiären Umfeldes. Ohne meine Frau, die viel Arbeit in das Haus und die Familie steckt, wäre es nicht zu schaffen.

In zwei Wochen geht es zur Holzhandwerk nach Nürnberg. Vielleicht sehen wir uns da!

Montag, 17. Februar 2014

Werkstattschrank: Teil 3

In Teil 2 habe ich die Füllungen hergestellt und abgeplattet. Durch maßgenauen Zuschnitt der Rahmenteile gibt es nach dem Verleimen nur noch wenig Nacharbeit. Ich habe entschlossen den Schrank demontierbar zu halten. Somit sind alle Traversen mit den Seitenteilen verschraubt. Jeweils ein Domino erleichtert das Ausrichten beim Verschrauben. Die Führungen der Schubkästen sind bereits jetzt montiert, was viel einfacher ist als später im montierten Schrank zu fummeln.


Der Schrank wird nun "scheibchenweise" montiert, von links nach rechts. Zum genauen Ausrichten werden Schraubzwingen zu Hilfe genommen die die Teile in der genauen Position fixieren. Die verwendeten Torx-Schrauben sind von Spax und haben einen flachen Kopf der wesentlich mehr Druck in den Pocketholes aufbaut als Senkkopfschrauben.


Das erste Teilstück ist schnell montiert und es kann weiter gehen.


Damit die Schrauben sich nicht ins Gehege kommen bei den gegenüberliegenden Traversen, sind alle Pocketholes asymmetrisch gebohrt. Das zweite Teilstück ist schnell zusammengebaut.


Der Schrank wird jetzt zu groß um ihn auf der Werkbank weiter zu montieren. Das letzte Teil wird demnach am vorgesehen Platz montiert. Der Schrank steht auf dem Podest neben der Absauge. Bevor die Arbeitsplatte draufkommt muss er noch ausgerichtet werden. Im nächsten Teil geht es aber weiter mit den Schubkästen und den breiten Ausziehböden im rechten Bereich des Schrankes.



Montag, 10. Februar 2014

Werkstattschrank: Teil 2

Die Rahmenteile aus Teil 1b haben eine Nut zur Aufnahme der Füllungen bekommen. Zum Einsatz kam wieder die Tischfräse mit einem Verstellnuter bestückt. Die Nut ist in zwei Schritten gefräst, wechselseitig durch Umschlagen des Werkstückes. Dadurch ist sicher gestellt, dass die Nut genau mittig sitzt. Ausserdem ist ein kurzer Zapfen angesägt, auch durch umschlagen von beiden Seiten, sodass der Zapfen genau mittig sitzt.
Die Füllungen werden aus Ami-Pappel gefertigt. Alle Teile sind grob abgelängt und auf maximale gemeinsame Dicke gehobelt. Die dabei erreichte Dicke liegt etwa 2mm unter der Dicke der Rahmenteile. Jeweils zwei Bretter werden miteinander verleimt um auf die erforderliche Breite der Füllungen zu kommen. Im folgenden Video zeige ich die Arbeitsschritte zur Vorbereitung und Ausführung der Abplatt-Fräsung an der Tischfräse.

Mittwoch, 15. Januar 2014

Ein klein bisschen Werbung … Warum?

Als ich vor 4 Jahren mit dem Bloggen anfing, ging es mir hauptsächlich darum ein Archiv zu schaffen in dem ich meine Projekte dokumentiere. Dass sich dafür eine nicht unerhebliche und sogar steigende Zahl von Lesern interessieren würde, hätte ich mir in dem Ausmaß nie gedacht. Es bereitet mir eine große Freude, wenn ich zudem Gleichgesinnten helfen kann mit Erklärungen zu Arbeitsweisen oder Tipps hier und da. Neuerdings gibt es ja auch Videos von mir, die zu produzieren mir viel Spass bereiten, hinter denen aber auch einiges an Arbeit steckt. Wie es scheint finden die Videos fast noch mehr Anklang als "stumme" Blogposts. Das freut mich um so mehr, da ich ja aus dem Ausland, in einer Fremdsprache, sowohl mit meinem Blog und den Videos im deutschsprachigen Raum gut aufgenommen werde. Dafür möchte ich mich bei all meinen treuen Lesern und Zuschauern herzlich bedanken.

Da ich die komplette Panoplie der Google Netzwerke nutze (Blogger, Google+ und Youtube), habe ich ein Adsense Konto eingerichtet. Ich werde also in Zukunft Werbung in meinem Blog und den Youtube Videos einblenden. Den Inhalt dieser Werbung kann ich nicht beeinflussen, aber ich vertraue dem Google Profiling, dass schon einiges dabei sein wird was euch auch interessieren könnte.

Aus dieser Werbung erwarte ich mir keine grossartigen Einnahmen, aber wenn es reicht um vielleicht in einem Jahr eine neue Kamera zu kaufen, dann wäre das schon sehr toll.

Wie ihr wisst bin ich ja auf dem Weg mich aus meiner jetzigen beruflichen Tätigkeit zurückzuziehen und mich alleine selbstständig zu machen und jedes, wenn auch noch so kleine Taschengeld wird in Zukunft willkommen sein. Ich hoffe also, dass ihr Verständnis habt dafür, dass hier und da mal Werbung auftaucht.

Sonntag, 5. Januar 2014

Abricht-Dickenhobel: Teil 1

Der Abricht-Dickenhobel (ADH) ebnet im wahrsten Sinne des Wortes den Einstieg in die faszinierende Welt der Massivholzverarbeitung. In diesem Beitrag lade ich euch ein, teilzunehmen an den Arbeitsschritten die aus einem rauen und krummen Brett ein glattes und gerades Werkstück machen das danach weiterverarbeitet werden kann.

Der ADH hat drei Funktionen:
  1. Eine erste Fläche plan hobeln (Abrichten)
  2. Eine zweite Fläche rechtwinklig zur ersten Fläche hobeln (Fügen)
  3. Die zwei weiteren Flächen zu den ersten beiden Flächen parallel hobeln (Dickenhobel)
Ein unbearbeitetes Brett hat eine (säge-)raue Oberfläche und ist meist in Längs- und Querrichtung bogenförmig krumm. Manchmal ist das Brett auch noch längs verdreht. Einer möglichst großen Materialausbeute willen beginnt die Arbeit aber nicht am ADH sondern an der Kreissäge. Die Werkstücke für ein Möbel werden zuerst grob zugeschnitten (Breite und Länge) und dann erst gehobelt. Der Zuschlag fürs Hobeln lässt sich nicht pauschal bestimmen, mit 4-5mm in der Dicke und Breite liegt man aber nahe an der unteren Grenze.

Beim Maschinenhobeln verhält es sich mit der Arbeitsrichtung ganz ähnlich wie beim Hobeln von Hand. Man wird immer versuchen in Faserrichtung zu hobeln, d.h. Die Hobelmesser schneiden die Fasern ab anstatt in sie hineinzutauchen.

Es kommt aber öfters vor, vor allem beim Abrichten von Kanten, dass die Faserrichtung über die Länge des Bretts ändert. Mit scharfen Messern und geringer Spanabnahme (0.25-0.5mm) geht es aber meistens doch. Erfahrungsgemäß ergibt eine mäßige Spanabnahme sowieso ein saubereres Hobelbild. Bei zu geringer Spanabnahme beim Dickenhobeln, weniger als 0.25mm bei meiner Maschine, kann es aber sein, dass die Druckspuren der Vorschubwalze nicht mehr entfernt werden. Die minimal mögliche Spanabnahme beim Dickenhobeln soll jeder an seiner Maschine ermitteln.

Wenn man sich eine Raubank anschaut erkennt man gleich, dass das Hobelmaul weit vorne liegt und die Auflagefläche der Sohle vor dem Messer viel kürzer ist als dahinter. Der hintere, längere, Teil der Sohle ist die Referenzfläche. Beim Hobeln von Hand wird man auch eher den Druck nach hinten verlagern als zu versuchen den Hobel vorne in das Holz einzutauchen. Bei der Abrichte sind der Aufgabe- und der Abgabetisch meist gleich lang. Nichts desto trotz ist auch hier der Abgabetisch die Referenzfläche auf der man das Werkstück durch Druck von oben plan aufliegend hält. Am Aufgabetisch übt man eher Druck nach vorne aus für den Vorschub. Dies gilt gleichermaßen beim Abrichten wie auch beim Fügen.

Im folgenden Video zeige ich die einzelnen Arbeitsschritte zum Herrichten eines sägerauen Brettes und gehe vor allem ein auf den Faserverlauf sowie die Handhabung des Werkstückes.