Mittwoch, 27. Juni 2012

Garderobe: Teil 7

Über die Woche ging es weiter mit der Garderobe und ich habe mich durchgerungen den Schubkasten zu bauen. Wegen der abgewinkelten und auf Gehrung einschlagenden Front musste ich mir einiges überlegen um es nicht zu verbocken. Die Front ist ja auch nicht aufgedoppelt und bei den Spaltmaßen die ich mir vorgegeben habe, bleibt kein Platz für Fehler. Die beiden Hälften der "geknickten" Front werden zuerst verleimt nachdem die Nut zur Aufnahme des Bodens gefräst war. Beim Verleimen hilft der Rahmen des unteren Bodens als Stütze um den richtigen Winkel zu halten.
Quasi in letzter Minute ist mir eingefallen, dass ich die Front ganz zum Schluss aufschrauben könnte, wenn innen an den Seitenteilen Taschenlöcher wären (frei übersetzt von "Pocket Hole").
Somit wird jetzt mal der Schubkasten verleimt und später im Korpus in der Höhe justiert und die Überauszüge verschraubt. Durch die Nut in der Front, zur Aufnahme des Bodens, habe ich später keine Möglichkeit der Justierung in der Höhe, kann sie aber etwas seitlich verschieben um die Fugen zu den Korpusseiten zu schließen. Hier ist noch ein Bild des verleimten Schubkastens mit einfach aufgesteckter Front. Gut zu erkennen sind die Taschenlöcher.

Mittwoch, 20. Juni 2012

Heute ausprobiert: Festool Domino XL

Genau genommen war es eine Test-Maschine vom Händler meines Vertrauens. Das Erste was auffällt ist der Systainer der Größe 5. Die kleine Domino passt in einen Systainer der Größe 2! Dies war der erste Systainer mit T-Lock der mir in die Finger kam und mein erster Gedanke war, als Vater von zwei kleinen Kindern, dass der T-Lock sicher leichter von Kindern zu öffnen sei als der "alte" Systainer. Die DF-700 (Domino XL) ist schon ein Brocken im Vergleich zur "kleinen" DF-500:
Beim Anfassen finden aber bei Beiden die Hände eine natürliche Griffposition. Der Einschalter bei Beiden wird mit dem Daumen bedient, wobei es mir  vorgekommen ist, dass ich die DF-500 schon beim Einschalten gegen den leichteren Federdruck ins Werkstück gedrückt habe. Das passiert häufiger wenn man mit der stehenden DF-500 Löcher in die Fläche einer Platte fräst. Bei der DF-700 sollte dies nicht so leicht passieren wegen dem klar ausgeformten Griff.

Die seitlichen Anschläge sind unterschiedlich konzipiert. Bei der DF-700 sind es drei auf jeder Seite und sie können einzeln versenkt und arretiert werden. Die DF-500 hat einen Anschlag auf jeder Seite der zwar einklappt, aber nicht werkzeuglos arretiert.
Möchte man, dass der Anschlag bei der DF-500 versenkt bleibt, dann muss man eine Madenschraube seitlich festziehen. Die Anschläge der DF-500 greifen auch nicht in ein bereits gefrästes Langloch ein. Die der DF-700 können das und erlauben somit kurze Reihenfräsungen.
Dann fällt noch auf, dass der Anschlagtisch bei der DF-700 eine spielfreie beidseitige Stangenführung spendiert bekam. Bei der DF-500 verkantet der Anschlagtisch leicht beim Verstellen der Höhe. Sobald die Klemmschraube aber den Anschlagtisch arretiert ist wieder alles im Lot.
Hier noch ein Vergleich des kleinsten (4mm dick, 20mm lang) und größten (14mm dick und 140mm lang) Domino Dübel.
Die DF-700 läuft nicht lauter als die DF-500 und das Eintauchen des dicken Fräsers verlangt nicht nach mehr Druck. Die Domino XL ist genau so leicht zu handhaben wie die Kleine. Die Anwendungen gehen eher in den etwas größeren Rahmenbau beispielsweise bei Türen und Tischen. Aber genau wie bei der kleinen Domino ergeben sich für den Besitzer viele weiteren Möglichkeiten. Die zusätzlich erhältlichen Anschläge passen übrigens auf beide Maschinen.

Die DF-700 ist nicht einfach eine vergrößerte DF-500 und man kann hoffen, dass die nächste Generation der DF-500 einige Detailverbesserungen der "Großen" erhält.

Montag, 18. Juni 2012

Garderobe: Teil 6 1/2

Es geht weiter mit dem Zusammenbau. Dazu werden zuerst die Fronten im Korpus ausgelegt und in die Fugen kommen Abstandshalter. Die angezeichneten Positionen der Schrauben entsprachen tatsächlich millimetergenau den Angaben im Datenblatt der Beschläge. Sicher ist sicher!
Die Trennböden der drei Schuhfächer bestehen aus selbst hergestelltem Leimholz. Dazu hatte ich vor einiger Zeit Rauspund, den ich sehr günstig bekam, zweckentfremdet. Die Qualität des Holzes ist nicht berauschend was aber bei dieser Verwendung nicht besonders stört.
Als Nächstes wird der untere Rahmen auf den Sockel geleimt.
Da ich keine Zwingen habe die lang genug wären um den Schrank ganz zu spannen, bin ich auf folgende Idee gekommen: Der Schrank wird einfach mit Druck von oben, von der Decke, verleimt. Dabei werden die Bessey Revo Korpuszwingen von Spannen auf Spreizen umgesteckt.
Die lose eingesetzte Rückwand garantiert dabei die Rechtwinkligkeit.

Holzwerkertraffen 2012 in Darmstadt

Eindrücke ohne Worte ...







Montag, 11. Juni 2012

Garderobe: Teil 6

Die Einzelteile der Garderobe sind bis auf den Schubkasten alle fertig und heute habe ich die Schuhschrank-Beschläge für 3 Fächer von Hettich montiert. Es handelt sich dabei um zwei Seitenteile, links und rechts, Lager und Wegbegrenzer. Alle Teile sind aus Kunststoff und machen einen etwas windigen Eindruck. Die Benutzung wird zeigen ob die Beschläge meinen zwei Jungs standhalten.
Das folgende Bild zeigt am Beispiel der rechten Schrankseite, einen Beschlag geschlossen mit davorgestellter Front, einen Beschlag geöffnet ohne Front und das Lager alleine. In den Beschlägen sind Nuten die die Trennböden aufnehmen.
Eigentlich passt der Beschlag nicht so ganz zu einem Massivholz-Möbel. Aber wenn er seinen Zweck erfüllt, dann soll es für dies Mal gut sein. Als nächstes müssen die Klappen an den Beschlägen ausgerichtet und provisorisch montiert werden. Erst dann kann ich die genaue Länge der Trennböden abgreifen. So langsam sehe ich aber auch bei diesem Projekt ein Ende und ich werde es in Zukunft versuchen zu vermeiden zwei Projekte gleichzeitig durchzuziehen weil dann keines so richtig in Schwung kommt.

Heute ausprobiert: Festool MFT/3 Platte geölt

Mit der Zeit bekommt die Oberfläche eines Werktisches so allerhand Flecken und bei meinem MFT/3 waren dies vor allem Holzölflecken. Was lag also näher als einfach die ganze Arbeitsplatte zu ölen damit der Tisch wieder etwas homogener aussieht? Ich hatte Bedenken, dass die Oberfläche zu glatt wird vom Ölen und sie ist auch tatsächlich glatt geworden. Das stört aber nicht, im Gegenteil wird es dadurch einfacher schwere Werkstücke zu verschieben. Auch sind Leimtropfen einfacher zu entfernen.

Freitag, 8. Juni 2012

Zwischenbilanz nach 2 Jahren

Nun werkle ich schon 2 Jahre in meiner Kellerwerkstatt herum. Dabei habe ich viel gelernt und ich versuche hier einfach einmal festzuhalten was mir in noch einmal 2 Jahren sicher ganz normal vorkommen wird und ich wahrscheinlich auch vergessen habe. Vielleicht kann ich auch einige Fragen entschärfen die ein Anfänger sich stellt und einen Beitrag dazu leisten, dass der ein oder andere sich traut in dieses faszinierende Hobby einzusteigen.

Am Anfang steht das Interesse ...
... nicht nur für den Werkstoff Holz, sondern auch für eine praktische Betätigung. Mir ist aufgefallen, dass viele Hobbyschreiner intellektuelle Berufe ausüben und sich dann den Ausgleich in der Werkstatt holen. Das heißt aber keinesfalls, dass man das Werkeln mit Holz ohne zu Denken ausüben kann. Ein wichtiger Aspekt beim Herstellen von Objekten aus Holz ist die Planung. Hier wird der Hobbyschreiner zum Makro-Unternehmer und das ist meines Erachtens ein wichtiger Aspekt des Ausgleichs. In den Unternehmen in denen wir arbeiten verrichten wir bestenfalls Projekt-orientierte Arbeiten, aber wir bleiben in der Regel Teil eines Systems das uns den Rahmen vorgibt und uns von vielen Aufgaben entlastet. Oder wer hat schon mit geholfen das Gebäude in dem er arbeitet zu planen oder gar zu bauen und einzurichten? Genau das tut aber der Hobbyschreiner wenn er seine "Keller-Firma gründet" und das gibt ihm eine ungeheuere Genugtuung. Bevor er aber überhaupt etwas "produzieren" kann, muss er das Umfeld dafür schaffen und dann kommt die ...

Provisorische Werkstatt ...
... die am Anfang eine eroberte Ecke im Keller sein kann, oder ein Teil des Dachbodens oder ein Stück der Garage. Meistens fängt es klein an, so auch bei mir. Mein erster Arbeitsbereich war ein 2 Quadratmeter großer Bereich im Keller in dem ich mit total unzulänglichen Werkzeugen den Prototyp einer CNC Fräse gebaut habe. Vielleicht interessiert sich dann die bessere Hälfte für die Fähigkeiten ihres Partners und gibt ein Regal oder Ähnliches in Auftrag. Das motiviert natürlich ungemein! Aber das Wissen und das Werkzeug sind doch unzulänglich! Jetzt beginnt man sich in die Materie zu vertiefen ...

Lesen, lernen, begreifen, ...
... und man stürzt sich ins Internet und kauft Bücher. Jetzt kommt die große Verwirrung: Die Holzverarbeitung ist unvorhergesehen komplex. Hier hilft dann wieder der "erste Auftrag" um sich zu fokussieren. Dieses Fokussieren ist überhaupt ein sehr wichtiger Aspekt damit Projekte gelingen. Was brauche ich wirklich um ein ganz klar umrissenes Projekt auszuführen? Welches Wissen fehlt mir, welches Material, welches Werkzeug benötige ich. Am Anfang glaubt man aber, dass man alles Mögliche braucht und man riskiert zuviel oder falsch zu kaufen. Hier können Foren oder ein bekannter Schreiner eine grosse Hilfe leisten sofern man nicht beratungs-resistent ist. Allerdings birgt die Beratung auch Gefahren. So gibt es bei den "Beratern" zwei grundsätzlich verschiedene Ansichten ...

Maschinen oder Handwerkzeug für den Einstieg?
Ich wage mal zu behaupten: Maschinen! Warum? Wegen dem Erfolgserlebnis was der Anfänger und sein "Auftraggeber" brauchen beim ersten "richtigen" Projekt um nicht den Mut zu verlieren. Jetzt gibt es wiederum zwei Möglichkeiten: Entweder man ist sich seiner Sache so etwas von sicher, dass man das richtige Hobby gewählt hat und dann langt man richtig zu, oder man fokussiert wieder einmal! Ich habe vor 2 Jahren zugelangt und dann ein Jahr später noch einmal aber ich war mir sicher, dass es mein "letztes" Hobby sein würde. Ich muss vehement der Fraktion widersprechen die behauptet man solle doch zuerst das "Handwerk" lernen bevor man zu Maschinen greift. Der Hobbyschreiner wird aber kaum die Zeit haben eine "Lehre" mal so nebenbei am Wochenende nachzuholen ausser er akzeptiert, dass er die ersten 10 Jahre Nichts ausser Probestücken herstellt. Warum sollte es denn mit Maschinen gelingen? Ich setzte voraus, dass der Aspirant wenigstens einmal Papas alte Black&Decker Kreissäge in der Hand hatte und weiss wo bei der Bohrmaschine hinten und vorne ist denn sonst kann das böse enden. Nun es gibt mittlerweile Handmaschinen mit denen man fast nichts mehr falsch machen kann und dazu gehört sicher nicht ...

Die Stichsäge ...
... die bei mir ganz klar die am wenigsten benutzte Maschine ist. Leider gaukeln diese Hochglanz-"Du-Schaffst-Das"-Magazine dem Aspiranten vor, dass er mit der Stichsäge den Gral des Hobbyschreiners in Händen hält. Überhaupt sind die Baupläne in besagten Magazinen eigentlich nur etwas für Fortgeschrittene, die sich die fehlenden Details in der Anleitung denken können. Der Anfänger ist aber meistens hoffnungslos überfordert. Dagegen ist ...

Die Tauchsäge mit Führungsschiene ...
... wahrscheinlich eine der Handmaschinen bei der das Resultat auch bei einem Grob-Motoriker stimmen sollte. Man kann eigentlich mit dieser Maschine nicht daneben sägen. Führungsschiene an die angezeichnete Linie und sägen. Fertig! Aber Achtung! Das heisst nicht, dass man nichts falsch machen könnte. Gefährlich sind alle Maschinen ... und Handwerkzeug übrigens auch! Nur nebenbei: Ich habe mir meine schlimmsten Verletzungen mit Handwerkzeug zugezogen: runtergefallener Stechbeitel schneidet in die Wade, abgesprungene Japansäge schneidet in den Daumennagel, runtersausender Photoapparat (!) auf Stativ zermanscht Haut zwischen 2 Finger (Autsch). Verletzungen bleiben wahrscheinlich auch nicht aus, aber die Vorsicht beim Benutzen von Maschinen muss ungleich höher sein als mit Handwerkzeug. Ein Fehler an der Maschine kann den ganzen Finger und mehr kosten, wobei ich nicht glaube, dass ein normal veranlagter Mensch sich einen Finger mit einem Holzmeissel abtrennen könnte. Um das Gesägte verbinden zu können bedarf es wenigstens ein paar Dübel und Schrauben womit wir beim ...

Akku-Bohrschrauber ...
... wären der hier zwei Rollen übernimmt: Die der Bohrmaschine zum Bohren der Dübellöcher und vorbohren der Schraubenlöcher und die des Schraubers. Dazu gehören noch ein paar weitere Utensilien: Massband, Winkel, Leim, Dübel, Schrauben, Zwingen, Dübellehre, Arbeitsböcke, ... Man braucht viel "Kleinkram" und das geht ordentlich ins Geld.

Zwischenbilanz: Der erste "Auftrag", ein Kellerregal, ist ausgeführt und man ist ganz stolz, bis man ein ähnliches Regal im Baumarkt entdeckt welches nicht einmal den Preis des verwendeten Holzes kostet. Jetzt wage ich zu behaupten, dass man durch das Selbermachen ...

Keinen Cent gespart ...
... bekommt! Man investiert tausende von Euro in eine Ausrüstung mit der man vor allem Sachen bauen wird die man vielleicht überhaupt nicht gebraucht hätte (Himmelbett ...), oder in der Ausführung niemals gekauft hätte (Schmuckschrank ...) oder zu denen es keinen "Auftrag" gab (Werkstattschrank ...). Jetzt könnte man denken, dass sich die Ausrüstung bezahlt macht wenn man doch nur eine einzige vollmassive Einbauküche baut die locker 20000 € Wert hat, wovon 6000 € auf die Geräte fallen und der Rest auf die Schränke die ja nur 2000 € an Material gekostet haben: 12000 € gespart ... oder vielleicht nicht? Ohne die Möglichkeit diese Küche selber zu bauen, hätte es zwangsweise eine 8000 € Küche auch getan, weil das Budget ja 8000 € war, nur eben anders verteilt wurde: Ersparnis = 0! Es geht aber hier ganz klar NICHT um das Geld sondern den Spass und der ist unendlich viel wert. Wie geht es denn jetzt weiter mit der Werkstatt? Wir haben ja erst eine Säge und einen Akkuschrauber! Für den Möbelbau fehlt aber noch so einiges. Die Gefahr jetzt falsch zu investieren ist proportional zu der Vielzahl an ...

Werkzeug und Maschinen die man braucht ...
... um ordentlich Möbel zu bauen. Hier sollte man entscheiden ob man sich seiner Sache sicher ist oder nicht denn jetzt wird es richtig teuer. Baut man "nur" Plattenmöbel, dann reicht noch dazu eine anständige Oberfräse und eine Flachdübelfräse und spätestens hier sieht man ein, dass man eine mobile Absauge braucht. Dazu kommen noch diverse Fräser, Schablonen und Handwerkzeug. Möchte man Massivholzmöbel herstellen dann kommt man nicht an einer stationären Hobelmaschine und einer Tisch- besser aber Formatkreissäge vorbei und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht! Ich würde mal sagen, dass der Schritt vom Plattenbau zum Massivmöbel das Budget für die Ausrüstung locker verdreifacht! Hier erkennt man, dass man dabei ist sich eine kleine Schreinerei einzurichten. Jetzt wird es kritisch: Soll man nur hochwertig, neu, gebraucht, teuer, billig, Mittelklasse, ... kaufen? Diese Fragen entfachen immer unendliche Diskussionen und es gibt eigentlich nur eine richtige Antwort: Will man ein hochwertiges Resultat, dann braucht man hochwertiges Werkzeug, Punkt! Ob dieses Werkzeug nun neu, gebraucht, billig oder teuer ist, hat nichts zu sagen. Das ist jetzt aber gar keine Hilfe für den Aspiranten. Nun, es hilft nichts! Es gibt eben in allen Kategorien der Handwerkzeuge, Handwerkzeugmaschinen und (halb)stationären Maschinen verschiedenen Marken bei denen man nicht viel falsch machen kann. Ob das nun teuer oder weniger teuer wird, hängt davon ab ob man neu oder gebraucht kauft. Aber ...

Wieviel kostet ...
... eine gut ausgestattete Hobby-Werkstatt? Wenn man sich auf den Plattenbau begrenzt, dann kann es mit 5000-6000 € reichen bei Neukauf (!) der Ausrüstung. Für den Massivmöbelbau verdreifacht sich dann die Investition. Je nach Veranlagung zum Jagen nach Preisen kann man bei Gebrauchtkauf doch erheblich viel Geld sparen. Ob sich das auf lange Sicht lohnt wegen fehlender Garantie und Reparaturen weiss ich nicht. Ich habe bei meiner Werkstatt das Ende noch nicht erreicht, bin aber aus dem Gröbsten heraus. Es werden aber immer Sachen fehlen und manch einer wird auch einen Paradigmenwechsel, komplett oder teilweise, vornehmen und Maschinen durch Handwerkzeuge ersetzten.

Fazit
Es macht unheimlich viel Spass, aber erst seitdem ich Stationärmaschinen habe und mehr mit Massivholz mache. Da wird jeder seine Vorlieben mit der Zeit entwickeln und dementsprechend seine Werkstatt gestalten und ausrüsten. Es ist ein vernünftiges Hobby das einiges an Zeit und Geld verschlingt aber wo man etwas Dauerhaftes herstellt was einen mit Stolz erfüllt. Meine Erfahrungen mit gleichgesinnten Hobbywerkern sind, dass es durchweg interessante, kultivierte und weltoffene Menschen sind. Man kann jetzt dieses Hobby zurückgezogen in seinem Keller ausüben, aber dann verpasst man den bereichernden Kontakt mit anderen Holzwürmern. Bei all meiner Begeisterung für "kalte" Maschinen, erfreue ich mich sehr am Austausch mit Gleichgesinnten.

Ich hoffe, dass ich vielleicht auch mit meinem Blog dazu beitragen kann den "Funken" überspringen zu lassen und eventuell in dem ein oder anderen Leser, der sich hierher verirrt, etwas Interesse an diesem Hobby wecken kann.

Sonntag, 3. Juni 2012

Garderobe: Teil 5

Nachdem die Seitenteile gefertigt und bereits bis Körnung 120 geschliffen sind,werden noch alle Kanten gefast. Das ergibt später an den Verbindungen zum Boden und Deckel, welche auch gefast werden, eine kleine Schattenfuge die dem Möbel etwas Struktur verleiht und kleine Ungenauigkeiten versteckt. Das folgende Bild zeigt ein ungewöhnliches Handwerkzeug in meinen Händen, aber keine Angst: Ich laufe nicht über zur leisen Fraktion der Holzwerker. Bei größeren Werkstücken benutze ich ungern meinen Frästisch und als Optionen blieben die Oberfräse oder der Hobel. Ich glaube im Nachhinein, dass ich es etwas schneller mit der Oberfräse hinbekommen hätte aber heute war mir eben nach Handarbeit:
Ich hobele hier übrigens nicht etwa schräg von oben nach unten, sondern im "ziehenden" Schnitt mit schräg gestelltem Hobel, gerade an der Kante entlang. Der Hobel ist ein 30€ Anant der mir aber regelmäßig gute Dienste erweist. Das Messer schärfe ich übrigens mit einer einfachen selbst gebauten Vorrichtung. Den Schärfprofis sträuben sich wahrscheinlich die Haare beim Anblick dieser Vorrichtung aber mir reicht 's bis jetzt und mit ein bisschen Gefühl wird das Messer scharf genug um dem Hobel einen "singenden" Schnitt zu entlocken.

Außerdem habe ich dem Sockel angedeutete Füße verpasst. Um das zu erreichen habe ich mit einem Fasefräser eine sehr breite, nicht durchgehende Fase, an die Unterkanten der Sockels angefräst. Hier zu sehen an einem Probestück:
Am Sockel sieht das dann folgendermaßen aus. Hier zu sehen mit eingelegtem Staubboden und aufgelegtem unteren Rahmen des Bodens:
Der schmale Rahmen des Bodens dient auch dazu den Freiraum zu schaffen für die Bewegung der unteren Schuhklappe.