Sonntag, 29. Dezember 2013

Werkstattschrank: Teil 1b - Zuschnitt und Hobeln

Ich hätte es ahnen können! Schon beim Festool MFT/3 Unterschrank musste der Plattenbau-Entwurf einem etwas anspruchsvolleren Plan weichen. Jetzt ist es wieder passiert und der erste Plan wurde geändert um wieder einer Rahmen-Füllungs Bauweise den Vorzug zu geben. Dies hat vielerlei Gründe:

  1. Es regnet und ich kann keine Platten grob zuschneiden auf der Terrasse
  2. Ich mag eigentlich keinen Plattenbau
  3. Ich wollte einmal Ami-Pappel verarbeiten (Yellow Poplar)
  4. Die Beitrags-Reihe über die Tischfräse soll fortgesetzt werden
  5. Ein Beitrag über den Abbricht-/Dickenhobel wäre auch ganz nett

Ami-Pappel (Yellow Poplar) gibt es in Formaten wie Pollmeier Buche zu kaufen, es hat eine ähnliche Dichte wie Tanne/Fichte, und lässt sich gut verarbeiten. Die Maserung ist nicht gerade aufregend, auch ist die Farbe eher unedel aber für ein Werkstattmöbel geht es vor allem preislich in Ordnung.

Der neue Plan ist also wie folgt, wobei lediglich die Aussen- und Zwischenwände in Rahmen und Füllungsbauweise ausgeführt werden. Der Sockel entfällt und es entsteht ein Stauraum unter der unteren Schubladenreihe. Die untere Schubladenreihe war auch im ersten Entwurf 140mm über dem Werkstattboden wegen dem Absaugschlauch der meist da rumliegt und damit man die Schubladen darüber hinweg öffnen kann.


Ich habe noch nicht ganz entschieden ob die Füllungen auch massiv werden oder Sperrholz, aber ich kann mir denken was es wird (siehe weiter oben Punkt 1, 2 und 4).

Am Anfang steht der grobe Zuschnitt auf Breite und Länge der Rahmenteile und der Traversen. Der Zuschlag ist zu jeder Seite mindestens 5mm.


Danach werden alle Teile abgerichtet ...


... und gefügt


Dann folgt ein weiterer Zuschnitt auf Breite mit etwa 1.5mm Zuschlag


Dann folgt das Hobeln auf Breite ...


... und Dicke


Das Resultat, 3 Stunden später, sind Teile die auf den Zuschnitt auf Länge und das Anbringen der Verbindungen, Nuten und Zapfen warten.


In einem nächsten Beitrag gehe ich näher auf das Hobeln an der Abricht- Dicken-Kombi ein. Dazu gibt es dann auch wieder ein Video.

Sonntag, 22. Dezember 2013

Beleuchtung: EVGs nachrüsten

Angespornt von der positiven Resonanz zu meinen Videos, habe ich entschlossen die neue Werkstattbeleuchtung nochmals aufzurüsten und EVGs einzubauen. Die doppelreihigen Leuchtstofflampen (2 x 58W) waren recht preiswert aber eben auch technisch nicht auf dem neuesten Stand und nur mit Starter und Ballast ausgerüstet. Dadurch gibt es das bekannte 100Hz Flimmern (2 x 50Hz Halbwellen). Das Auge reagiert recht träge darauf aber beim Filmen mit 24 Bildern/s gibt es eine ungünstige Überlagerung die sich durch ein mehr oder weniger ausgeprägtes "Pumpen" der Helligkeit bemerkbar macht.

Ich habe also passende EVGs (Elektronische Vorschalt-Geräte) bestellt und verbaut. Die EVGs zünden die Leuchtstofflampen schneller und schonender und versorgen sie mit einer Wechselspannung mit mehr als 30kHz wodurch kein Flimmern mehr zu sehen ist, weder fürs Auge noch von der Kamera.

Die beiden Ballaste und Starter werden entfernt und das EVG mit zwei Schrauben montiert. Die vorhandene Verdrahtung kann teilweise wiederverwendet werden. Zusätzlich benötigte ich aber noch ein paar Meter mehr an Draht. Alle Verbindungen sind gesteckt und der Umbau geht schnell.

Das nächste Video, zum Thema Abbricht-/Dickenhobel, wird zeigen wie sehr sich diese Aufrüstung bemerkbar macht.

Auch wenn es müßig ist: Nein, das darf man nicht, ist verboten, der Versicherungsschutz geht verloren, es ist gefährlich, ... ! Ich verbiete also jedem es nachzumachen genauso wie ich jedem verbiete zu schnell mit dem Auto zu fahren, zu rauchen, zu trinken, Bungee zu springen, ... ;-)

In dem Sinne wünsche ich euch allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Freitag, 13. Dezember 2013

Schreinermeister für Quereinsteiger: Erste Kurse

Die Kurse haben im Oktober angefangen. Es ist ein Zyklus über 3 Jahre und die fachspezifischen Kurse folgen immer derselben Sequenz: Fachrechnen, Fachkunde und Fachzeichnen. Dieses Jahr ist Fachrechnen an der Reihe und eigentlich bin ich froh darüber so eingestiegen zu sein. Nach aufsteigender Schwierigkeit sind es Fachkunde, Fachrechnen und dann Fachzeichnen, somit erwartet mich nächstes Jahr die Fachkunde zu der ich dann parallel mein Praktikum in einer Schreinerei in meiner Nähe mache. Dass das Fachzeichnen am Schluss kommt ist auch gut, weil es dann quasi direkt übergeht in die praktische Prüfung wo ich eh die Pläne für mein Meisterstück zeichnen muss.

Der Kurs Fachrechnen ist eine Wiederholung von Grundsätzlichen Rechenaufgaben zu Längen, Massstäben, Flächen, Volumen sowie Grundlagen zu Mechanik wie Hebelarm, Masse, Gewicht, Übersetzungen, Leistung, Arbeit, Wirkungsgrad und ein bisschen Ohmsches Gesetz. Etwas Trigonometrie gehört noch dazu, aber alles in allem sollte es für jemanden der ein technisches Background hat kein Problem darstellen.

Die Problemstellungen sind natürlich alle auf die Holzverarbeitung ausgerichtet und somit sind vermeintlich einfache Aufgaben erst verständlich wenn man alle Fachbegriffe versteht. Es heisst also aufpassen, damit ein einfacher Dreisatz nicht daran scheitert, dass man nicht weiss was eine "Leimflotte" ist :-).

Damit ihr auch was davon habt, kommt hier eine schon etwas kniffligere Aufgabe:


Sechs fünfeckige (Kantenlänge 350mm) und 2,7m hohe Säulen sollen eingekleidet werden. Dazu erhalten sie eine 20mm dicke Lattung. Darauf kommen stumpf auf Gehrung verleimte Platten von 22mm Dicke. Wieviel Quadratmeter Platten müssen bestellt werden bei einem Verschnittzuschlag von 20%.

Viel Spass!

Lösung:


Zu bestimmen ist die äussere Breite der Platte. Ein möglicher Lösungsweg ist in der Graphik und man erhält 411mm. Somit ist die erforderliche Rohmenge an Platten:

F = 0.411m * 2.700m * 5 * 6 * 1.2 = 39.95m²

Interview mit Heiko Rech

Nachdem Heiko Rech vor drei Wochen bei mir zu Besuch war und wir ein Video-Interview gedreht haben, konnte ich einige Zeit später bei Heiko vorbeischauen und meinerseits ein Interview mit ihm drehen. Ich konnte dabei Heiko einige hintergründige Aussagen entlocken, die man ungefragt kaum so preisgibt und ich denke, dass uns Heiko dadurch noch näher kommt.


Sonntag, 1. Dezember 2013

Doppelgehrungsanschlag im Einsatz: Bilderrahmen die 86te

Letzte Woche wurden die Profile für die Bilderrahmen gefräst(Videos dazu: dies und das). Diese Woche geht es an den Zuschnitt der Rahmenteile. Dazu kommt der Doppelgehrungsanschlag, den ich vor einiger Zeit gebaut habe, wieder einmal zum Einsatz. Alternativ zum Einsatz einer Formatkreissäge zeige ich aber auch die Möglichkeit, mit einem improvisierten Doppelgehrungsanschlag, auf einem Werktisch mit Führungsschiene und Tauchsäge passgenaue Gehrungen zu sägen.

Anmerkung: Die Sprachverständlichkeit müsste in diesem Video dank Einsatz eines externen Mikrophons in Ordnung sein. Das "Pumpen" des Lichtes werde ich aber erst in den Griff bekommen, wenn ich die Vorschaltgeräte der Neonlampen durch EVGs ersetze. Bis dahin bitte ich noch um etwas Geduld.