Montag, 25. November 2013

Tischfräse: Teil 3 - Bilderrahmen die 86te!

Nachdem der Falz gefräst ist, bedarf es noch einer flachen Abschrägung und einer Rundung. Die Abschrägung wird praktischerweise mit der Kreissäge gemacht, die Rundung erfolgt aber wieder mit der Tischfräse. Diesmal kommt ein Universal-Messerkopf zum Einsatz. Neben dem Falzfräser und Verstellnuter, ist dies sicher einer der drei wichtigsten Fräser im Einsatz an der Tischfräse.


Der letzte Arbeitsschritt an der Abrichte entfernt eventuelle Brandspuren der Bearbeitung mit der Säge (Anbringen der flachen Abwinkelung).

Tischfräse: Teil 2 - Bilderrahmen die 86te!

In diesem Teil gehe ich näher auf das Rüsten und Einstellen der Maschine ein. Das Video ist zudem erstmals vertont. Ich hoffe ihr habt euren Spass am Inhalt und am Akzent ... Grüße an Sandra!

Im ersten Teil des Videos ist auch eine Methode gezeigt um rationell an der Dickte zu arbeiten. Sogar wenn ich nur eine Leiste hobele, setze ich sie immer schräg an, sodass die ganze Länge der Messer der Hobelwelle genutzt werden. Diese Art der Zuführung erlaubt es zudem einfach und sicher mehrere gleiche Werkstücke in Serie zu hobeln und dabei immer die gesamte Messerlänge zu nutzen.

So, nun aber zum Video und spart bitte nicht mit eurer Kritik. Ich bin lernfähig und dankbar für jeden Tipp. Danke nochmal an Heiko Rech, der den Stein des vertonten Videos mit diesem Interview ins Rollen gebracht hat!



Montag, 18. November 2013

Werkstatt optimieren: Wände streichen, fertig!

Ich kann es fast nicht glauben, aber seit dem Beginn dieses Unterfangens ist ein Monat vergangen. Jetzt ist es aber vollbracht und ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Bei der Gelegenheit habe ich die CEE-Steckdosen für den Hobel und die Säge gleich nahe der Maschinen platziert und den Kabelkanal verlängert, so dass er jetzt komplett umläuft. Die Beleuchtung ist auch komplett neu und ergibt gefühlt Minimum doppelt so helles Licht. Die Beleuchtungsautomatik der Kamera bestätigt den Eindruck. Das obere Bild wurde bei ISO 180 mit f2.8 und 1/30 aufgenommen, das untere bei ISO 100 mit f2.8 und 1/100.



Bei der alten Beleuchtung war es eine Qual irgendwas in Handarbeit an der Werkbank zu verrichten, jetzt gibt es, wenn überhaupt, nur weiche Schatten wenn man sich über das Werkstück beugt. Somit steht nichts mehr im Wege um fleissig handgefertigte Verbindungen aller Art zu üben!

Als nächstes kann der Bau des Werkstattschrankes beginnen.

Samstag, 16. November 2013

In der Ideenküche brodelt es: Hintergründe zu meinem Weg zum Schreinermeister

Durch die langwierige Werkstattoptimierung (langweilt es euch noch nicht? Ich kann es gleich selbst nicht mehr hören :-) ), kann ich wieder viel nachdenken und dabei kommt so einiges zusammen was ich wie gewohnt mit euch teilen möchte. Ach ja, ausser die Wände zu streichen kommt auch gleich eine komplett neue Beleuchtung rein. Ein befreundeter Schreiner meinte, dass ich bei der gewählten Leuchtstärke doch lieber Sonnencreme benutzen sollte wenn ich in der Werkstatt arbeite. Was soll's, wenn die Sehkraft abnimmt muss es eben etwas heller sein!

Nun, wie ihr wisst mache ich ja den Meisterbrief. Ausser eurer moralischen Unterstützung gibt es aber dafür im näheren Umfeld wenig Verständnis, wofür ich meinerseits wiederum vollstes Verständnis habe. Es ist ein sehr ungewisses Terrain, mir fehlt die Erfahrung und das Umfeld ist rau. Meiner Familie kann und darf ich kein Risiko antun und das beflügelt meine Fantasie mir einen Weg zu suchen der auf mehreren sicheren Stützen ruht.

Steve Jobs hat gesagt: Deine Zeit ist begrenzt, lebe dein Leben, nicht das der anderen! Was Steve Jobs uns nicht sagt, ist wie man das hinbekommt ohne seine Nächsten zu schädigen. Er mag Erfolg gehabt haben, aber man kann genau so gut auf die Schnauze fallen. Das wäre fatal! Meine Einstellung zum Leben ist immer gewesen das abgedeckte Risiko zu wählen. Damit macht man zwar keine grossen Sprünge aber man riskiert auch nicht über die Klippe zu fallen. Wer nichts wagt, der nichts gewinnt aber wer alles wagt kann alles verlieren. Der goldenen Mittelweg ist angesagt und eine Grunddisziplin!

Das passt eigentlich jetzt gar nicht in einen Holzwerkerblog, aber wir können einiges lernen aus der Finanzkrise. Die ganze Sache ist ja schlussendlich entstanden aus der Gier aus Versprechen Geld zu machen. Ich leih dir Geld und verkaufe einem Dritten das Versprechen, dass ich von dir das Geld + Zinsen zurück bekomme. Hmmm, nun gibst du mir das Geld nicht zurück und der Dritte und ich stecken in der Sch... . Das Problem entsteht aus dem unbekümmerten Umgang mit, auf vermuteten Rückzahlungen und vermeintlich durch den Objektwert gedeckten Schulden. Der besagte Dritte hat vielleicht an einen Vierten und der an einen Fünften u.s.w. diese Rückzahlungsversprechen verkauft. Wenn einer schlapp macht, dann machen alle schlapp! Was ich damit sagen möchte ist, dass man Schulden und die damit verbundenen Risiken mit verzichtbaren Gütern abdecken sollte. Wenn man eine Hypothek auf sein Haus aufnimmt, dann ist das ein nicht verzichtbares Gut und sollte anderweitig abgesichert sein. Puhhh, ein Riesen Umweg um auf den Punkt zu kommen: Potentiell ungedeckte Schulden behindern uns an einer freien Entfaltung. Der Weg zur Abdeckung der Schulden ist lange und beginnt in der Jugend und verlangt schon dann ein Aussenseiter zu sein und verzichten zu können auf das tolle Auto u.s.w. - Konsolidierung würde euer Schäuble sagen! Ich sage: Gib nicht mehr Geld aus als du hast, ausser für Verzichtbares! Entgegen dessen, was uns vorgegaukelt wird, finde ich, dass Sparen angesagt ist!

So, jetzt kommen wir aber auf den Punkt: Bevor ich also irgendwie versuchen werde mit ungewissen Einnahmen aus Schreinern mein Leben zu verdienen, baue ich mir einige sichere Einnahmequellen auf die das Risiko von zeitweise fehlenden oder versemmelten Aufträgen ausgleichen können. Ich möchte damit bewusst ein wenig die Märchenstimmung aus meinem Projekt "Schreinermeister" herausnehmen um nicht falsche Vorstellungen aufkommen zu lassen. Wenn dieses Projekt ohne Hintergründe im Raum steht, dann könnte das ein verzerrtes Bild ergeben. Ich bin, jetzt mit 47, potentiell schuldenfrei und somit etwas freier in meiner Entfaltung. Nichts desto trotz muss ich aber meinen Unterhalt und den meiner Familie noch bis zur Rente in 15 Jahren verdienen. Somit verbietet sich ein unbekümmertes "Aussteigen".

Bevor ich also alle Stricke kappe, werde ich versuchen in meinem gelernten Beruf, also der IT-Branche als Selbstständiger Fuss zu fassen. Ich gebe mir dafür 2 Jahre Zeit, in denen die Holzwerkelei etwas kürzer kommt. Nach 3 Jahren kommt dann, wenn ich nichts vermurkse, der Meisterbrief als Schreiner dazu und wird dann hoffentlich ein Nebenverdienst. Wie sich beide Arbeiten verteilen, wird der Markt entscheiden. Das IT Business soll auf jeden Fall den Grundbedarf decken, das Schreinern ist dann Taschengeld.

So, ich hoffe, dass euch dieser Post nicht zu sehr verstört und ich verspreche, dass es hier weiter geht, wenn auch etwas langsamer.