Montag, 23. September 2013

Maniküretisch: Teil 4

Bei der Maniküre kommt sowohl Nagellack als auch Nagellackentferner zum Einsatz. Der Tisch bekommt also eine beschichtete Platte als Arbeitsfläche, die den Misshandlungen hoffentlich widersteht. An die Platte kommen massive Kanten/Anleimer. Um letztere beifräsen zu können muss es erst mal einen Überstand geben. Natürlich kommen wieder die Korpusklemmen zum Einsatz und damit die Kanten einen beidseitigen Überstand bekommen, habe ich aus PVC Rohr kleine offene Ringe geschnitten, diese über die Stangen der Zwingen gestülpt, womit sich ein Freiraum ergibt unter der Platte. Die Anleimer liegen aber auf den Stangen der Zwingen auf.
Als Nächstes kommen die Ausschnitte für die Gitter der Staubabsaugung. Es ist ein Lüftungsgitter aus Alu welches z.B. über oder unter Einbaukühlschränken verbaut wird. Ich habe es zweigeteilt und mit der Tauchsäge und der Stichsäge zwei passende Ausschnitte gefertigt.

Zur "Kundenseite" hin kommt noch eine Zarge mit einem leichten Schwung welcher mit der Bandsäge ausgeschnitten und mit der Schleifhülse im Bohrständer sauber geschliffen wird.

Die Schubladenfronten sind aus den Resten der Füllungen und weiteren Ahornresten entstanden. Die zugesägten Fronten werden zuerst probeweise eingepasst.
Danach erhalten alle Füllungen die Bohrungen für die Griffe, werden dann wieder so verkeilt wie oben und die Löcher in das Schubladenvorderstück durchgebohrt. Danach werden die (nummerierten) Fronten fertig geschliffen, die Kanten gefast und die Fronten schliesslich geölt. Die Korpusse werden auch nach der "schnellen" Methode von Heiko geölt und am folgenden Morgen kann alles probeweise montiert werden.
Als nächstes kommt die Technik in den Tisch: Schleifmaschine und Absaugung.

Donnerstag, 12. September 2013

Schreinermeister für Quereinsteiger: Prolog

Damit wäre die Katze aus dem Sack! Mein nächstes Lebensprojekt wird darin bestehen den Meisterbrief als Schreiner zu machen. Bevor ich zum eigentlichen Thema komme verweise ich auf einen Post den ich vor 2 Jahren veröffentlicht habe: Off-Topic. Scheinbar bin ich jetzt, nach 10 Jahren im Geschäft, auf dem gleichen Punkt wie zuvor nach 15 Jahren in der Software-Entwicklung.

Der Unterschied besteht aber darin, dass ich das Geschäft maßgeblich von Innen heraus gestalten konnte und es auf einen Level gebracht habe, über den es ohne riskante Investitionen nicht mehr hinauswachsen kann. Ich bin als kompletter Neuling in den Einzelhandel eingestiegen und wage zu behaupten, dass ich jetzt nach 10 Jahren das Thema überblicke und mich nur noch unwesentlich weiterentwickeln könnte. Mein Interesse schwindet und ich strebe, obwohl mittlerweile 47 Jahre alt nach einer neuen Herausforderung. Es ist aber ein offener Weg ohne Zwang und mit genau abgewägtem Risiko.

Ende des Frühjahrs habe ich eine email an unsere Handwerkerkammer geschickt mit meinem Anliegen Schreiner werden zu wollen. Darauf folgte eine Unterredung wo wir auf Basis meiner schulischen und beruflichen Laufbahn einen Weg ausarbeiteten der mich ohne Umweg über eine Gesellenprüfung zur Meisterschulung zuliess. Die ganze Sache zieht sich über die nächsten 3 Jahre. Von den allgemeinen Modulen, wie Buchhaltung und Betriebsgründung und -führung bin ich dispensiert und somit bleiben noch die fachspezifischen Module wie Materialkunde, technisches Zeichnen, Kalkulation u.s.w., insgesamt etwa 300 Stunden.

Natürlich ist es undenkbar ohne praktische Erfahrung den Meisterbrief zu bekommen und somit muss ich über die nächsten drei Jahre ein Praktikum von auch etwa 300 Stunden vorweisen um zum praktischen Examen, d.h. der Herstellung meines Meisterstücks, zugelassen zu werden. Insgesamt also 200 Stunden pro Jahr (von September bis Mai) die teils abends und teils an meinem freien Montag verbraten werden.

Was werde ich daraus machen? Ehrlich gesagt habe ich noch keinen genauen Plan und ich bleibe offen für alle sich mir bietenden Gelegenheiten. Was wird aus meinem Hobby und dem Blog? Mit diesem Post beginnt jedenfalls eine lange Serie von Posts die den Weg beschreiben und ich setzte mich dadurch natürlich auch unter Erfolgsdruck, weil ihr ja alle "live" dabei seid und ich eine Schlappe natürlich vermeiden möchte! Ich glaube aber, dass ich weiterhin noch etwas Zeit habe in meiner Werkstatt zu werkeln und das ein oder andere interessante Projekt zu verwirklichen über das ich dann wie gewohnt berichte.

Montag, 9. September 2013

Werkstatt-Update: Mobile Absauge höher gelegt

Nach einem recht hopfenreichen Wochenende beim Darmstädter Holzwerkertreffen, habe ich mich heute aufgerappelt und die Werkstatt weiter entrümpelt und die mobile Absauge auf ein Regal unter der Tischverbreiterung der FKS gesetzt. Der Absaugschlauch, den sich die FKS mit dem ADH teilen muss, kann so einfach drunter durchgeschoben werden und dieses, bislang unbenutzte, Volumen wird auch noch ausgenützt.
Am Maniküretisch habe ich derweilen die Schubkästen montiert, ein Arbeitsschritt der aber nicht weiter spannend zu dokumentieren wäre. Vielmehr gehen meine Gedanken, beflügelt durch das nahende Ende des Projekts "Maniküretisch", in Richtung Schubladenschrank an der Stirnseite neben der Absauge. Meine Überlegungen gehen aber in Richtung eines flexibel nutzbaren Schrankes, teils mit Tablettauszügen für Halbfertiges was bis jetzt entweder überall störend herumliegt oder auf Regalträgern zugestaubt wird. Auch muss ich mich dringend um eine bessere Beleuchtung bemühen weil meine Augen zusehends schlechter werden. Arbeiten ohne Brille geht fast gar nicht mehr und die 08/15 Kellerlampen liefern ein schlechtes Licht mit viel ungünstigem Schattenwurf. Soweit ich mich bis jetzt informieren konnte, scheinen Leuchtstoffröhren, gekapselt und mit einer Streuoptik versehen recht interessant und vor allem einsetzbar bei niedrigen Räumen. Mal schauen was ich finde!

Sonntag, 8. September 2013

Werkstatt-Update: Filterkartusche, Absauge tiefer gelegt

Die Absauge hatte bis jetzt einen Filtersack der wohl anfangs seinen Zweck erfüllte, in letzter Zeit aber so was von zugesetzt war, dass die Absaugleistung an der Maschine merklich abgenommen hat. Abklopfen bewirkte, dass ein Teil des Inhaltes innen abfiel, aussen aber eine Wolke aus sehr feinem Staub entstand. Im letzten Sommer hatte ich den Filtersack einmal abmontiert und bei starkem Rückenwind im Garten ausgeklopft was eine Riesensauerei wurde. Der Filtersack war aber im Nu wieder zugesetzt. Seit einer Woche hat die Absauge nun eine Filterkartusche.
Leider erlaubt die Deckenhöhe von nur knapp 2m nicht den Einsatz der Filterkartusche ohne Umbau. Das Untergestell der Absauge musste abmontiert und die Absauge auf zwei Sockel aus MPX Resten gestellt werden. Dadurch wird der Spänesack etwas komprimiert, was mich bei dem bescheidenen Späneaufkommen in meiner Werkstatt nicht weiter stört. Die Absaugleistung ist jedenfalls spürbar gesteigert. Beim Einschalten der Absauge bläht der Spänesack auch nicht mehr so sehr auf, was darauf schliessen lässt, dass die Luftdurchlässigkeit im Faltenfilter wesentlich grösser ist als im Filtersack. Mal schauen ob die, nicht gerade geringe Investition, sich auf Dauer lohnt.