Mittwoch, 18. April 2012

Werkstatt optimieren: Prolog

Meine regelmässigen Leser werden erkannt haben, dass mir viel daran liegt in einer optimierten Umgebung zu arbeiten. Dieses Verlangen hat mich auch immer in meinem eigentlichen Beruf als Softwareentwickler begleitet, genauso wie jetzt als Betriebswirt in einer ganz anderen Branche. Mein Hobby ist wesentlich beeinflusst von andauernden Überlegungen zu möglichen Verbesserungen meiner Werkstatt. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, dass ich mehr Zeit damit verbringe meine Werkstatt zu verbessern als sie zu nutzen. Es gibt wohl ganz verschiedene Typen von Hobbywerkern und ich zähle ganz klar zu den "Werkstatt-Junkies".
In dieser Serie geht es darum ein Konzept zu realisieren welches mir erlaubt den bestehenden Raum und die Werkzeuge noch besser einsetzen zu können. Dazu wird einiges umgesetzt:

Freie Wände

Alle Wände sollen oberhalb einer gedachten umlaufenden Linie von 90cm frei von Objekten sein. Der MFT/3 sowie die Maschinentische der beiden Stationärmaschinen haben 90cm Höhe und wenn ich ein großes Werkstück anhebe, drehe oder verschiebe soll dies möglich sein ohne anzuecken. Dafür müssen alle Regale, Hängeschränke und Werkzeuge runter von den Wänden. Des Weiteren erwarte ich mir davon ein besseres Raumgefühl.

Stauraum

Aber wo soll denn alles hin? Nun, wie schon in der Einleitung gesagt begleitet mich dieser Optimierungsgedanke bei jedem Besuch in meiner Werkstatt und so hat sich mit der Zeit ein Konzept zusammen gebraut welches jede Menge Stauraum erschliesst der bis jetzt ungenutzt ist. Es gibt einen bogenförmigen Bereich in dem ich mich von einer Stirnseite des Raumes zur anderen bewege. Auch gibt es einige Bereiche neben dem MFT/3 und der FKS den ich betreten können muss. Die Entdeckung der Stauräume geschieht also indem ich herausfinde, welche Bereiche am Fußboden zum Begehen frei bleiben müssen. In allen anderen Bereichen können demnach Schränke oder Regale, mit einer maximalen Höhe von 90cm vorgesehen werden. Diese Bereiche sind:
  • Unter dem MFT/3 mit Überstand nach hinten bis zur Wand
  • Unter der Tischverbreiterung der FKS, verlängert links und rechts bis zu den beiden Stirnseiten
  • Unter dem geplanten Montagetisch an der dem MFT/3 gegenüberliegenden Schmalseite
  • Unter dem Hauptverteiler
  • Unter dem Auslass des ADH bis an die Stirnwand
Ohne jetzt viel zu rechnen, müsste der dabei erschlossene Stauraum locker reichen für alles was bis jetzt an den Wänden hängt ohne meine Bewegungsfreiheit zu vermindern. Dabei wandern die Handwerkzeuge und -maschinen in den Schrank unter dem MFT/3 wo sie ja am meisten gebraucht werden. Halbfertige Möbelteile kommen unter den Montagetisch. Rohe Brettware bleibt wahrscheinlich unter der Tischverbreiterung der FKS.

Diverses

Der mobile Werkstattunterschrank hat in diesem Konzept keinen Platz mehr. Überhaupt finde ich, entgegen vieler gegenteiliger Meinungen, dass eine kleine Werkstatt nicht besonders von der Mobilität der darin befindlichen Maschinen und Schränke profitiert denn oft fehlt sowieso der Platz zum Rangieren und dann steht der mobile Schrank oder Maschine im nächsten Augenblick doch wieder im Wege.

Der Bohrständer und der Tellerschleifer kommen an den MFT/3. Einiges Kopfzerbrechen macht mir dabei die selbst auferlegte Vorgabe, Werkstücke von maximal 2m Länge bearbeiten zu können, weil der MFT/3 an der Stirnwand steht die nur 2,90m Breite hat. Dazu gibt es aber eine Lösung die im Teilprojekt "MFT/3 Unterschrank" zur Anwendung kommt.

Auch der Frästisch muss von Grund auf überdacht werden und ich habe zugegebenermaßen zur Zeit noch keine eindeutige Lösung parat. Desweiteren werden feste Wickelblech-Rohre für die Absaugung der stationären Maschinen und eventuell für die Bohr- und Schleifstation verlegt. Auch dieses Teilprojekt ist noch nicht ganz definiert.

Die Arbeiten müssten so in etwa im Juni beginnen können, aber bis dahin wird noch der Apotheken- ähhh Schmuckschrank und die Garderobe fertig gemacht. Das gibt mir noch einige Stunden Zeit um die Teilprojekte der Werkstatt Optimierung weiter zu verfeinern.

8 Kommentare:

  1. Hallo Marc,
    interessanter Ansatz. Dennoch glaube ich, dass
    das auf Dauer keine gute Idee ist. Werkzeuge
    müssen z.B immer gut zu erreichen sein, da möchte
    ich nicht erst unter irgendeinen Tisch greifen müssen.
    Ich finde sogar, dass eher die unteren Bereiche frei
    bleibe müssen, um die auf Rollen befindlichen Maschinen
    möglichst nahe an die Wand schieben zu können. Ich will
    mich ja auch noch ungehindert bewegen können.

    --
    Dirk

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    1. Hallo Dirk,

      Nun, ich bin eben ein Querdenker und bei diesem Konzept nutze ich nur Stauraum in den Bereichen die, wie sich herausstellt, ungenutzt verstauben. Klar, man ist gewöhnt an Werkstattbilder mit schön an den Wänden präsentierten Hobel-, Sägen- und Holzmeissel-sammlungen, auch sieht man Regale und Werkzeugschränke. Der Charme dieser Werkstätten ist unbestreitbar aber für mich, der fast ausschließlich mit Maschinen arbeitet, ergibt, denke ich, ein anderes Konzept mehr Sinn.

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    2. Hi Marc,
      da Du ja auch nach Darmstadt kommst, können wir
      uns gern mal zu diesem Thema unterhalten. "Werkstatt",
      das ist nämlich auch eines meiner Lieblingsthemen...
      --
      Dirk

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    3. Sehr gerne und ich könnte wetten, dass sich noch Andere dazu gesellen werden

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  2. Hallo Marc,

    ich bin gespannt was aus deinen überlegungen wird. Die Wände frei zu bekommen ist ein sehr guter Ansatz. Auch in meiner Werkstatt war das ein riesen Fortschritt und ich kann das nur jedem empfehlen. Ich würde aber noch einen Schritt weiter gehen und auch die Wände unterhalb von 90cm möglichst frei lassen.

    Für den schnellen und bequemen Zugriff auf Werkzeug finde ich Schubladen unschlagbar. Die Werkzeuge sind sauber untergebracht und man greift von oben auf sie zu, ws viel bequemer und übersichtlicher ist.

    Ich warte also gespannt auf deine weiteren Schritte.

    Gruß

    Heiko

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    1. Hallo Heiko,

      Ich werde versuchen mit dem Stauraum unter den Tischoberflächen auszukommen. Der einzige niedrige Schrank der unter einer freien Wandfläche geplant ist wäre der neben dem ADH, aber der ist optional. Ich komme aber nicht daran vorbei den Stauraum unter der FKS nach links und rechts zu verlängern als Lager für lange Brettware.

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  3. Hallo Marc,

    ich gehe ja mal davon aus, dass Du dir diesen Schritt reichlich überlegt hast. Da Du anscheindend weniger mit Handwerkzeugen arbeitest, ist die Sache vielleicht noch etwas anders.
    Ich wollte aber nicht mehr auf die griffbereit aufgehängten Werkzeuge verzichten. Zuerst hatte ich auch das meißte in Schubladen und Schränken, aber für mich was das nicht das Optimum. Schublade auf, Werkzeug nehmen, werkeln...dann müßte das Werkzeug eigentlich wieder zurück, weil sich die Werkzeuge sonst auf der Werkbank ansammeln. Ja und später braucht man es wieder... Ich habe die Teile dann meißtens draussen gelassen und bald ein Wust an WInkeln, Stemmeisen, Hobeln.... auf der Werkbank oder auf den Schränken liegen.

    Seit ich die meißten Werkzeuge nun aufgehängt habe, kann ich geordneter Arbeiten, ohne ständig in Schubladen oder Schränken greifen zu müssen. Muss ich kurz mal was nachstemmen, zack schnell das Stemmeisen gegriffen und später genauso schnell wieder hingehangen.

    Da meine Werkstatt, wie Du sicher weißt relativ klein ist und noch andere Sachen beherbergt, kommt es dann schonmal vor, dass Teile des aktuellen Projekts vor den Schubladen oder Türen stehen. Tja und dann geht es los, räum ich die Sachen jetzt weg um an das optimale Werkzeug zu kommen, oder "murks" mit was anderem, was griffbereit ist, rum.

    Die weniger häufig gebrauchten Werkzeuge habe ich aber auch in Schubladen, was meine Meinung nach die beste Unterbringungsart in Schränken ist.

    Schön anzuschauen ist die Sache obendrein. :)

    Ich denke es ist ne schwere Entscheidung, da es ja größere Umbau/Umräum Maßnahmen sind und ich hoffe Du triffst die für Dich auch längerfristig richtige Wahl.

    Grüße

    Michael

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  4. Hallo Michael,

    Wie du schon bemerkt hast, ist dieses Konzept ganz klar auf eine Werkstatt ausgerichtet in der hauptsächlich mit Maschinen gearbeitet wird. Die Vielzahl an unterschiedlichen Handwerkzeugen die der "leise" Holzwerker ständig braucht sollen griffbereit sein und da wären Schubladen zur Aufbewahrung nicht optimal. Ich habe aber beispielsweise gerade mal soviel Handwerkzeugmaschinen wie Stechbeitel in einem Satz, nämlich 6. Die meiste Zeit werde ich auch verbringen mit dem Rüsten der Handwerkzeugmaschine und nicht mit dem Herausholen und Verstauen in Schubladen. Die Sache mit unerreichbaren Schubladen habe ich mir auch schon überlegt. Das wird sicher vorkommen und dann muss ich halt umräumen.
    Ob dies nun die ultimative Umbaumaßnahme ist wird sich im späteren Gebrauch herausstellen. Sollte ich mit den Jahren doch noch zur "leisen" Fraktion überlaufen, dann müsste ich sicher nochmals umdenken und umbauen.

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