Freitag, 28. Januar 2011

Werkstatt Unterschrank: Teil 3

Die Schubkästen sind verleimt und jetzt geht es an die Doppel an denen die Kugelauszüge befestigt werden. Dazu habe ich die Positionen der Doppel am vorderen Rahmen markiert und damit das linke und das rechte Doppel auf die gleiche Höhe kommen und waagerecht sind benutze ich ein Hilfsbrett welches ich jeweils links und dann rechts unter das Doppel lege. Das Brett wird für die nächst tieferen Doppel einfach gekürzt.
Danach werden die Kugelauszüge an die Doppel geschraubt. Dazu erhielten die Doppel bereits vor der Montage die benötigten Löcher.
Die Schubkästen können nun auf die Kugelauszüge geschoben werden und es fehlen nur noch die vorderen Aufdopplungen.
 

Donnerstag, 27. Januar 2011

Heute ausprobiert: Wolfcraft Undercover Jig

Beim Schlendern durch den Baumarkt habe ich diesen kleinen Helfer entdeckt auf den ich aufmerksam wurde durch ein Buch von Guido Henn:
Es handelt sich um den Undercover Jig von Wolfcraft. Eigentlich habe ich nach einem überlangen Bit-Satz gesucht und der Undercover Jig enthält eben gerade einen langen Pozidriv Bit und nach kurzem Überlegen ob ich solch eine Schablone billiger selbst fertigen könnte habe ich entschlossen, dass das angebotene Set mit dem Stufenbohrer und dem langen Bit sein Geld (29.90 €) wert sein müsste. Ein schneller Versuch an 2 Resthölzern bestätigt, dass dieser kleiner Helfer ganz gut funktioniert und ich denke, dass er in kommenden Projekten sicher manchmal eingesetzt werden kann.

Donnerstag, 20. Januar 2011

Werkstatt Unterschrank: Teil 2

Nachdem ich in Teil 1 über den Korpus berichtet habe, geht es hier um die Schubkästen. Sie bestehen aus Fichtenleimholz und laufen auf 27mm breiten Kugelteilauszügen von Hettich die in die Schubkastenseiten eingenutet werden. Der Boden aus 12mm OSB ist rundum eingenutet. Es ist vielleicht interessant zu wissen, dass das einzige feste Maß der Schubkästen deren Höhe ist. Alle übrigen Maße werden einfach am Korpus abgegriffen und übertragen. Diese Methode finde ich wesentlich genauer als messen und rechnen.
Hier ist ein Haufen Einzelteile für die 4 Schubkästen, fertig geschliffen und mit den Langlöchern für die Dominodübel versehen:
Die Einzelteile eines Schubkastens außer dem vorderen Doppel für welches ich noch nicht über das Material entschieden habe:
Die folgenden zwei Bilder zeigen einen Schubkasten trocken zusammengesteckt und in den Korpus eingeklemmt. Es ist noch kein Leim verwendet und der Schubkasten passt und lässt sich sogar vorsichtig ein- und ausziehen:

Mittwoch, 19. Januar 2011

Parametrische Konstruktion

Hui, watt iss 'n dett? Ich habe das für mich entdeckt und bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Nachdem ich diese Video Serie durchgeschaut habe und selber so eine Maschine gebaut habe ist mir klar geworden wie man sehr genau konstruieren kann ohne (!) viel zu rechnen.
Man kann sich vor den Computer setzen und z.B. mit Sketchup einen schönen Plan zeichnen und mit dem geeigneten Plugin sogar die Stücklisten und Zuschnittpläne ausdrucken aber ich bin mir fast sicher, dass das schief ausgeht wenn man es so auf die Spitze treibt. Warum? Nun ja, das Ausgangsmaterial für unser Hobby kommt leider nicht auf den Zehntel Millimeter maß-genau daher. Ich habe neulich 18mm Fichtenleimholz gekauft was eigentlich eher 16,5mm hatte. Bei OSB Platten werden aus angegebenen 12mm mal 11,5mm oder 12,5mm auf derselben Platte!
Bei einer Konstruktion wie diesem Werkstattunterschrank gibt es sehr viele Faktoren die z.B. die endgültige Schubkastenbreite bestimmen: Die tatsächliche Breite der vorderen Öffnung des Schrankes, die Vorgaben des Herstellers der Kugelteilauszüge, die tatsächliche Tiefe der Nuten in den Schubkastenseiten, die tatsächliche Dicke der Doppel an denen die Kugelteilauszüge an den Innenseiten des Korpus montiert werden. Eine Berechnung der benötigten Breite der Schubkastenvorder- und -Hinterseite wäre sehr ungenau in Angesicht der erwähnten Ungewissheits-Parametern.
Ich denke deshalb, dass es wichtiger ist sich genaue Gedanken zu machen über die Konstruktionsschritte und deren Abfolge und daher abzuleiten welche Maße sich im Laufe der Konstruktion von selbst ergeben als, dass man krampfhaft versucht solch ein Möbel total durchzuplanen. Nur die angestrebten Außenmaße dieses Möbels waren als feste Parameter vorgegeben und ergaben durch Ausmessen des Ausgangsmaterials die Maße für den Zuschnitt der Rahmenteile. Alle folgenden Maße wurden im Laufe der Konstruktion einfach abgegriffen respektive im Falle der Schubkastenvorder- und -hinterstücke herangetastet. Dabei wurde der Schubkasten soweit trocken zusammengebaut, in den Korpus gestellt und dann die Vorder- und Hinterteile solange gekürzt bis der Schubkasten ohne zu klemmen lief.
Es gibt eine ganze Reihe von freien CAD Programmen aber SolidEdge in seiner freien 2D Version ist etwas anders weil es nutzt eben Parametrik um z.B festzulegen, dass Maße in festgelegten Verhältnissen zueinander stehen und nicht absolut sind.

Die Entdeckung der Langsamkeit

Nein, ich habe nichts fertig gemacht! Weder den Unterschrank, noch den Fußboden und schon recht nicht die Hausbar. Alles geht seinen langsamen aber stetigen Weg. Kein Druck, weder von der Zeit noch von der Frau soll mir den Spaß und den Genuss an der Holzverarbeitung verderben.
Habt ihr euch nicht schon mal gewundert über die Angaben von erstaunlich kurzen Bauzeiten in Zeitschriften und Internetartikeln. Da entsteht ein Carport in 3 Tagen, ein tolles Medienzentrum an einem Wochenende und nebenbei die Einbauküche in einer Woche. Bin ich jetzt doof oder nur langsam oder aber doch ein Genießer? Ihr habt es wohl erraten. Ich pfeife auf diese Angaben und zieh die Sache durch in meinem Tempo oder wer nimmt schon frei um so ein Projekt durchzuboxen. Ich frag mich ernsthaft wie man als Hobbybastler in 3 Tagen mal kurz 'ne Garderobe hinbekommen kann. Sorry ich habe jetzt gerade einen Feierabend darauf verwendet die Hälfte der Schubkastenseiten und -Böden vom Werkstattunterschrank zu schleifen, oder gibt es irgendwo Holzplatten zu kaufen die fertig geschliffen sind? Vielleicht sollten die Zeitangaben in Stunden gemacht werden so kann jeder sich ausdenken wie lange er brauchen wird. Angaben in Tagen sind unbrauchbar weil man ja nicht weiß ob es 8, 12 oder gar 24 ;-) Stunden Tage sind.
Also heute gibt es keine neuen Bilder und auch sonst nichts Konkretes, nur eben diesen Nach-Feierabend-Zeit-Füller-Post und ein Bierchen. Na denn Prost.

PS: der Titel dieses Posts gehört zu folgendem Buch

Mittwoch, 5. Januar 2011

Der krumme Fußboden und die Philosophie des Alterns

Himmel, jetzt macht der auch noch auf Philo, denken so manche! Bitte lasst mir den Spaß mich in diese Richtung auszutoben denn schließlich ist dies ein Blog und ein bisschen persönlich darf es schon mal werden.
Ist schon jemandem aufgefallen in welchem Alter Viele wie du und ich sich auf so einem Blog zu verewigen versuchen? Ich sag es dir: Mitten in der Midlifecrisis! Jetzt knurr nicht herum! Genau so ist es! Um die 40 stehen wir mit zwei Füßen im Leben, haben Zeit, können uns die teuren Spielsachen leisten, haben die Geduld größere Projekte mit der nötigen Ruhe anzugehen und unsere Frauen genießen es, uns und die Kinder für ein paar Stunden los zu sein!
Jetzt stehe ich in meiner Werkstatt und leiste mir den Luxus, obwohl ich wahrscheinlich mit 44 Jahren über die statistische Hälfte meines Lebens hinaus bin, während 2 Stunden, in Gesellschaft von ein paar Bier, darüber nachzudenken wie ich den verdammten Fußboden in meiner Werkstatt gerade bekomme. Warum mach ich es nicht einfach? Ich weiß eh, dass ich mir ein paar OSB Verlegeplatten besorgen werde und die dann mit der nötigen Ruhe und Gelassenheit in die Horizontale lege und dabei nachdenke über die Nachhaltigkeit des ebenen Fußbodens, der Werkstatt, des Hauses, seiner Bewohner und mir selbst. Ich nehme mir die Zeit und genieße es! Ja, trotz, oder eben gerade Dank der Überschreitung der "Mitte" nehme ich mir die Zeit und genieße die Reifung des Denkens und den Genuss des Biers während mir verschiedene Statements richtig bewusst werden und ich sie nicht mehr nur akustisch wahrnehme, sowie: "Ab jetzt kannst du 's genießen", "Du kriegst sowieso nicht mehr alles gemacht was du vorhast" oder so Banales wie "Das Leben ist kurz" oder Starkes wie "Carpe Diem" und so weiter. Wenn man ernsthaft über den Sinn des Lebens nachdenkt könnte man zum egoistischen Schluss kommen, dass die Vergänglichkeit jeglichen eigenen Produktes eigentlich dessen Schaffung sinnlos erscheinen ließe. Dem muss aber nicht so sein, denn eigentlich ist der Weg das Ziel und glücklicherweise leben wir in einer Zeit in der, wenn man es unterlässt sich dauernd auf allzu hohem Niveau zu beklagen, es einem eigentlich sehr gut geht und man viel Zeit und Muße auf das Begehen eben dieses Weges verwenden kann.

In dem Sinne wünsche ich dir und deinen Nächsten, lieber Leser, alles Gute im neuen Jahr und viele tolle Stunden auf deinem ganz persönlichen "Weg".

Montag, 3. Januar 2011

Werkstatt Unterschrank: Teil 1

Die neue Bohrständer-Bohrmaschinenkombination wurde provisorisch auf einen alten 60er Jahre Küchenschrank montiert der noch im Keller herum stand. Es war allerdings von Anfang an klar, dass mindestens die Bohrmaschine, der Selbstbau Frästisch als auch die Tellerschleifmaschine ihren eigenen rollbaren Unterschrank bekommen sollen. Die Idee dabei ist alles Zubehör in Schubladen griffbereit und geordnet unter der entsprechenden Maschine zu verstauen. Ein weiterer Gedanke dabei ist, durch die Möglichkeit die Schränke mitsamt der Maschine darauf frei in meiner kleinen Werkstatt zu bewegen, immer irgendeine Position zu finden in der auch sperrige Werkstücke bearbeitet werden können. Die Konstruktion der Schränke ist angelehnt an diesen Unterschrank. So entsteht hier der erste von vielleicht 3 Werkstatt Unterschränken.
Alle Rahmenteile bestehen aus Fichtenleimholzstollen (58x38) und sind mit Domino Dübeln verbunden.
Die Seitenfüllungen und der Rücken aus 12mm OSB sind eingenutet und mit dem Rahmen verleimt. OSB ist eigentlich ein ganz ordentliches Plattenmaterial für Füllungen solange man sich nicht an der Optik stört. Für diese Anwendung habe ich die Platten an der Außenseite geschliffen von 50er bis auf 180er Körnung.
Die Ober- und Unterböden aus 22mm OSB mit Fichtenholzumleimer werden später mit Schrauben lösbar mit dem Rahmen verbunden. Die Umleimer stehen zur Innenseite ein paar Millimeter über und helfen damit den Rahmen beim Zusammenbau und Verleimen in den rechten Winkel zu zwingen.

Der Schrank läuft auf 4 gebremsten und schwenkbaren Rollen.
In Teil 2 berichte ich über die Schubkästen.