Mittwoch, 19. Januar 2011

Parametrische Konstruktion

Hui, watt iss 'n dett? Ich habe das für mich entdeckt und bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Nachdem ich diese Video Serie durchgeschaut habe und selber so eine Maschine gebaut habe ist mir klar geworden wie man sehr genau konstruieren kann ohne (!) viel zu rechnen.
Man kann sich vor den Computer setzen und z.B. mit Sketchup einen schönen Plan zeichnen und mit dem geeigneten Plugin sogar die Stücklisten und Zuschnittpläne ausdrucken aber ich bin mir fast sicher, dass das schief ausgeht wenn man es so auf die Spitze treibt. Warum? Nun ja, das Ausgangsmaterial für unser Hobby kommt leider nicht auf den Zehntel Millimeter maß-genau daher. Ich habe neulich 18mm Fichtenleimholz gekauft was eigentlich eher 16,5mm hatte. Bei OSB Platten werden aus angegebenen 12mm mal 11,5mm oder 12,5mm auf derselben Platte!
Bei einer Konstruktion wie diesem Werkstattunterschrank gibt es sehr viele Faktoren die z.B. die endgültige Schubkastenbreite bestimmen: Die tatsächliche Breite der vorderen Öffnung des Schrankes, die Vorgaben des Herstellers der Kugelteilauszüge, die tatsächliche Tiefe der Nuten in den Schubkastenseiten, die tatsächliche Dicke der Doppel an denen die Kugelteilauszüge an den Innenseiten des Korpus montiert werden. Eine Berechnung der benötigten Breite der Schubkastenvorder- und -Hinterseite wäre sehr ungenau in Angesicht der erwähnten Ungewissheits-Parametern.
Ich denke deshalb, dass es wichtiger ist sich genaue Gedanken zu machen über die Konstruktionsschritte und deren Abfolge und daher abzuleiten welche Maße sich im Laufe der Konstruktion von selbst ergeben als, dass man krampfhaft versucht solch ein Möbel total durchzuplanen. Nur die angestrebten Außenmaße dieses Möbels waren als feste Parameter vorgegeben und ergaben durch Ausmessen des Ausgangsmaterials die Maße für den Zuschnitt der Rahmenteile. Alle folgenden Maße wurden im Laufe der Konstruktion einfach abgegriffen respektive im Falle der Schubkastenvorder- und -hinterstücke herangetastet. Dabei wurde der Schubkasten soweit trocken zusammengebaut, in den Korpus gestellt und dann die Vorder- und Hinterteile solange gekürzt bis der Schubkasten ohne zu klemmen lief.
Es gibt eine ganze Reihe von freien CAD Programmen aber SolidEdge in seiner freien 2D Version ist etwas anders weil es nutzt eben Parametrik um z.B festzulegen, dass Maße in festgelegten Verhältnissen zueinander stehen und nicht absolut sind.

2 Kommentare:

  1. Wenn man werkzeugmässig nicht so gut ausgestattet ist und alle Zuschnitte selbst machen kann, wird man halt zum Planen gezwungen. Aber sicher ein interessanter Ansatz nach dem Motto "just do it" :-)

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  2. Oh ja, stimmt. Wenn man große Zuschnitte bereits im Baumarkt machen lassen muss bedarf es genauerer Planung.

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