CNC aus Holz am Festool MFT/3

Das Thema CNC beschäftigt mich schon seit Jahren doch so richtig in Fahrt kam ich nicht bis Anfang dieses Jahres. Ein Plan war bereits grob umrissen, bedurfte allerdings einer gründlichen Überarbeitung bevor der Bau beginnen konnte.

Hier eine Liste der Anforderungen:

• Mindestens 1000mm mal 700mm Arbeitsfläche
• Komplett aus Holz (Birke Multiplex 18mm und 12mm hatte ich noch jede Menge)
• Keine teuren Linearführungen und Kugelumlaufspindeln
• Eine laufruhige Spindel mit VFD
• Möglichst komfortable und sichere Bedienung
• Saubere Kabelführung
• Fest installiert

Es war schnell klar, dass der MFT als Basis für die Maschine in Frage kommt. Er hat die gewünschten Maße, musste aber weiterhin uneingeschränkt als Arbeitstisch nutzbar bleiben. Der Plan sieht daher vor, die Führungen der Y-Achse fluchtend mit der Tischoberfläche zu installieren. Damit der MFT auch in voller Tiefe weiter nutzbar bleibt, muss das ganze Portal komplett hinter die Tischkante geparkt werden  können. Nach zwei Wochen intensiver Planung stand der Plan:

Ich hatte bereits vor drei Jahren ein Set mit Nema-23 Schrittmotoren, Treibern und Netzteilen gekauft und es fehlte nur noch die Spindel. Um mir den letzten Anstoss zum Bau zu geben, bestellte ich eine 2.2kW China-Spindel im Set mit VFD. Nun gab es kein Zurück mehr! Und doch begann der Bau erst Mitte März nachdem ich alle erdenklichen Optionen zur Steuerung analysiert hatte: GRBL, LinuxCNC, UCCNC, ...  . Alleine dieser Punkt wäre einen eigenen Blog-Beitrag wert!

Nach zwei Monaten Bauzeit wurde die Maschine vorige Woche fertig. Hier ein paar Bilder:

 

Bei voll zurückgefahrenem Portal, steht die ganze Arbeitsfläche des MFT wie geplant zur Verfügung. Lange Bretter oder Platten können quer aufgelegt werden ohne die Führungen der Y-Achse zu berühren.

Der Steuerschrank ist hinten am MFT-Unterschrank montiert und enthält die Steuerung, ein  MASSO G3, die 4 Schrittmotortreiber (DM542 Klone), ein 24V Netzteil für den MASSO und zwei 36V Netzteile für die Schrittmotoren. Der VFD ist ganz rechts montiert und demnach weitest möglich von der Steuerung entfernt.

Die Kabelführung erfolgt durch Energieketten. Alle Kabel sind geschirmte Ölflexleitungen. Alle Achsen haben mechanische Endschalter an beiden Enden. Die beiden Y-Achsen werden beim Homing synchron angefahren und ausgerichtet.

Alle Linearführungen sind gleich aufgebaut: POM Rundstangen liegen in passenden Hohlkehlen. Jeweils ein  Schlitten oben und unten mit jeweils 4 Kugellagern sorgen für leichten Lauf.

An einem Schwenkarm ist der Monitor für den Kontroller montiert.

Der Notausschalter ist gut erreichbar vorne montiert. Zwei Taster können frei belegt werden, z.B. Homing, Parken, ...

Ob sich die ganze Mühe gelohnt hat, muss sich noch zeigen. Schreibt mir gerne in die Kommentare ob ihr mehr über die Maschine erfahren wollt und auf welche Details ich näher eingehen soll.